Damit das (Deutsch-)Lernen besser klappt

Völklingen · Völklinger Stadratsausschuss lässt sich berichten über kreative Förderprojekte für junge Menschen.

Über zwei aktuelle Förderprojekte informierte sich dieser Tage der Ausschuss für Kinder, Jugend und Soziales des Völklinger Stadtrats. "Kinder Willkommen" (KIWI) nennt sich das städtische Sprachförderprogramm, das seit März 2016 an der Grundschule Bergstraße/Röchlinghöhe läuft. Das freiwillige Angebot richtet sich an Schüler mit Migrationshintergrund, die die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen. An drei Nachmittagen in der Woche wird der Spracherwerb während verschiedener Freizeitbeschäftigungen spielerisch vermittelt. Hinzu kommt ein Sportangebot am Mittwoch. 22 Teilnehmerplätze stehen zur Verfügung. Umgesetzt wird die Maßnahme von Schulsozialarbeiterin Susanne Gentes und von Lehrern der Schule. Auch ehrenamtliche Helfer wirken mit.

"Wir sind auf das Projekt dringend angewiesen", betonte Projektleiterin Gentes im Neuen Rathaus. Nach ihren Angaben werden in der Grundschule aktuell 94 Kinder unterrichtet, die in den letzten Monaten nach Deutschland eingewandert sind. Haben die Kinder ihre Sprachkenntnisse verbessert, können sie in die reguläre Nachmittagsbetreuung wechseln. Finanziell gesichert ist das Projekt bis Ende des Schuljahres. Die Stadt, erläuterte Fachdienstleiterin Claudia Schuh, trägt die Personalkosten, etwa 5500 Euro.

An der Finanzierung des Jugendprojektes "INTEQRA-Völklingen" ist die Stadt nicht beteiligt. Die Abkürzung steht für "Individuelles, nachhaltiges Training, Empowerment und Qualifizierung für die richtige Ausbildung". Der Verein SOS-Kinderdorf Saarbrücken setzt die Maßnahme um, im Auftrag des Jobcenters im Regionalverband Saarbrücken.

Am 1. Juli fiel der Startschuss in den Räumen der ehemaligen Spardabank in der Cloosstraße. Geholfen wird arbeitslosen und sozial benachteiligten jungen Leuten bis 25 Jahre. Sie lernen unterschiedliche Qualifizierungs- und Beschäftigungsbereiche kennen, auch ein Praktikum ist vorgesehen. Außerdem hilft ihnen das Fachkräfteteam, ihre persönliche Situation zu ordnen und Probleme zu lösen. Sechs Monate sollen die Jugendlichen in der Maßnahme bleiben, Verlängerung ist möglich. Für manche muss zunächst eine feste Bleibe gesucht werden, sie sind obdachlos. Deshalb hat das SOS-Kinderdorf Wohnraum in Völklingen angemietet. Dieses so genannte Wohnclearing wird von Jobcenter und Jugendamt unterstützt. "Wir sind sehr gut gestartet", sagte Projektleiter Markus Jungmann. Aktuell seien alle 20 Plätze besetzt, seit Kurzem gebe es eine Warteliste.

Bereits seit 2009 kümmern sich Streetworker vom SOS-Kinderdorf Saarbrücken im Auftrag der Stadt Völklingen um junge Leute, die sich auf öffentlichen Plätzen treffen. Dieses Projekt wurde im September vom Ausschuss für Kinder, Jugend und Soziales bis Ende 2017 verlängert.

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