Zwei Tote auf den Straßen

Völklingen · Die Autobahn und die Verkehrskreisel an Amtsgericht und Karolinger Brücke waren auch 2015 die unfallträchtigsten Stellen im Völklinger Verkehr. Das Gesamtgeschehen war weniger spektakulär als im Landestrend.

 So frei ist die Autobahn 620 bei Völklingen nur selten. Vor allem im morgendlichen Berufsverkehr kommt es oft zu kleineren Auffahrunfällen. Insgesamt krachte es im Vorjahr 112 Mal zwischen Wadgassen und Burbach. Damit ist die Autobahn die Unfallhäufungsstelle schlechthin in der Mittelstadt. Foto: Jenal

So frei ist die Autobahn 620 bei Völklingen nur selten. Vor allem im morgendlichen Berufsverkehr kommt es oft zu kleineren Auffahrunfällen. Insgesamt krachte es im Vorjahr 112 Mal zwischen Wadgassen und Burbach. Damit ist die Autobahn die Unfallhäufungsstelle schlechthin in der Mittelstadt. Foto: Jenal

Foto: Jenal
 Einer von zwei tödlichen Unfällen ereignete sich am 16. Oktober in Luisenthal. Hier starb ein 29-Jähriger in seinem Pkw, nachdem er in eine Leitplanke gefahren war. Foto: Ruppenthal

Einer von zwei tödlichen Unfällen ereignete sich am 16. Oktober in Luisenthal. Hier starb ein 29-Jähriger in seinem Pkw, nachdem er in eine Leitplanke gefahren war. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

. Seit es den - zweispurigen - Verkehrskreisel am Völklinger Amtsgericht gibt, ist er ein Unfallschwerpunkt. Vor allem ortsfremde Verkehrsteilnehmer haben Probleme, die Übersicht zu behalten und sich korrekt zu verhalten. Daran hat sich auch 2015 nichts geändert, wenngleich die Zahl der Zusammenstöße, vor allem der folgenreichen, zurückgeht. Das liegt nach Beobachtung des Völklinger Polizeichefs Michael Zapp und seines Stellvertreters Jörg Hiry an der bereits vor zwei Jahren geänderten Verkehrsführung. Mithilfe von neuen Markierungen werden Verkehrsbeziehungen gebremst oder gar unterbunden. Man handelte sich aber auch "Nebenwirkungen" wie erzwungene Spurwechsel von links nach rechts ein, so dass das Unfall-Lagebild "Kreisel", auch in der Gesamtschau mit dem Kreisverkehr Karolinger Brücke/Tankstellen nach wie vor Anlass gibt, an Verbesserungen zu arbeiten.

Alles in allem entwickelte sich das Unfallgeschehen in Völklingen und seinen Stadtteilen im Jahr 2015 erfreulicher als auf Bundes- (plus 2,5 Prozent Unfälle) und Landesebene (plus 5,6). Wie Zapp und Hiry bei der Präsentation des Unfall-Lagebildes mitteilten, bewegte man sich mit 1335 erfassten Ereignissen fast exakt auf Vorjahresniveau (1331). Die Unfälle mit Personenschäden gingen um 2,7 Prozent auf 177 zurück, insgesamt wurden 227 Beteiligte ärztlich versorgt, 33 von ihnen waren schwer verletzt worden, zwei weniger als im Vorjahr. Nachdem 2014 kein Verkehrstoter zu beklagen gewesen war, ließen im Vorjahr zwei Autofahrer ihr Leben auf Völklinger Straßen: am 16. Oktober ein 29-Jähriger in Luisenthal und am 30. November eine 51-Jährige auf der Landstraße 165 zwischen Ludweiler und Lauterbach.

Erfreulicherweise ging die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss von 31 auf 23 zurück, von den 339 Unfallfluchten (plusminus null) wurden immerhin 122 (Vorjahr 109) aufgeklärt. Die Verursacher der Unfälle mit Personenschäden waren 2015 mehrheitlich Autofahrer zwischen 18 und 34 Jahren, immerhin verursachten Heranwachsende sechs und Betagte jenseits der 75 Jahre 15 schwere Unfälle.

Die meisten Geschehnisse trugen sich an Einmündungen zu, nämlich 155. Auf der Völklinger Autobahn, die von Wadgassen bis Burbach reicht, kam es zu 112 Unfällen, die meisten davon kleinere Auffahrunfälle aus Unachtsamkeit im Berufsverkehr. Charakteristische Unfallstellen waren überdies Kreuzungen (57), Grundstücksein- und Ausfahrten (56) sowie Fußgängerüberwege (18).

Mit 18 blieb die Zahl der Unfälle mit Radfahrern etwa gleich (Vorjahr 20), wobei die Radler in neun Fällen selbst Verursacher waren. Elf Unfälle mit Personenschaden wurden von Motorradfahrern verschuldet, sechs von Lkw-Fahrern und sieben von Fußgängern. . In der Gemeinde Großrosseln war das Unfallgeschehen auf den Straßen auch im Jahr 2015 unspektakulär. Wie die Polizeiinspektion Völklingen am Dienstag bei der Präsentation des Unfall-Lagebildes mitteilte, stieg die Zahl der Verkehrsunfälle 2015 gegenüber dem Vorjahr von 154 auf 185, das war ein Plus von 20 Prozent, allerdings auf geringem Ausgangsniveau. Bei 168 dieser Unfälle war nur Sachschaden zu beklagen (Vorjahr 136), bei 17 (Vorjahr 18) auch Personenschaden. Insgesamt wurden 23 Verletzte (Vorjahr 21) aktenkundig, davon 22 Leichtverletzte. Blieben 2014 noch sechs Unfallbeteiligte mindestens eine Nacht im Krankenhaus (so lautet das Kriterium für "schwer verletzt"), so war es 2015 nur noch eine einzige Person. Getötet wurde im Straßenverkehr von Großrosseln niemand. Die Zahl der Unfallfluchten nahm um fast 50 Prozent von 41 auf 61 zu, 22 dieser Fälle (Vorjahr 17) konnten geklärt werden. Die Zahl der Unfälle mit Alkoholeinfluss verdreifachte sich auf neun. Falsches Abbiegen oder Wenden war mit großem Abstand die häufigste Unfallursache (22 Prozent) , gefolgt von zu hoher Geschwindigkeit und Missachtung der Vorfahrt.

16 Unfälle ereigneten sich an Einmündungen, dahinter fielen Kreuzungen und Grundstückseinfahrten mit je fünf Ereignissen als charakteristische Unfallstellen auf.

Der Fahrradverkehr hatte am Unfallgeschehen fast keinen messbaren Anteil. Gegenüber 2014 verdoppelte sich die Zahl der Unfälle mit Radlern von einem auf zwei, bei einem davon wurde ein Radler auch verletzt.

Von den 17 Unfällen mit Personenschaden wurden 15 von Pkw-Fahrern und zwei von Motorradfahrern verursacht. Die auffälligste Verursachergruppe war diejenige der 25- bis 34-Jährigen, die fünf Unfälle verschuldeten. Dahinter folgten mit je drei Unfällen die 18- bis 24-Jährigen und die 45- bis 54-Jährigen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort