Drei-Meter-Wand gegen Bahnlärm

Luisenthal · Mit einer drei Meter hohen Wand sollen Luisenthaler künftig vor Bahn-Lärm geschützt werden. Wo dies nicht ausreicht, erhalten Anwohner Zuschüsse für Dämm-Maßnahmen an Häusern. Dies sieht ein Programm vor, das der Stadtrat einstimmig befürwortet hat.

 Direkt oberhalb der Straße des 13. Januar (vorn links) in Luisenthal donnern die Züge vorbei. Hier könnte eine Lärmschutzwand den Schallpegel, der die Häuser erreicht, deutlich mindern. Links im Hintergrund sieht man das Kraftwerk Fenne. Archivfoto: Jenal

Direkt oberhalb der Straße des 13. Januar (vorn links) in Luisenthal donnern die Züge vorbei. Hier könnte eine Lärmschutzwand den Schallpegel, der die Häuser erreicht, deutlich mindern. Links im Hintergrund sieht man das Kraftwerk Fenne. Archivfoto: Jenal

Die Saartal-Bahnlinie durchschneidet den Völklinger Stadtteil Luisenthal , in dem etwa 1600 Menschen leben. Die Züge folgen manchmal in Abständen von wenigen Minuten aufeinander. Ein Lärmschutzprogramm, das der Bund mit 150 Millionen Euro pro Jahr finanziert, soll nun auch für Luisenthal Abhilfe bringen.

Umgesetzt wird es von der Deutsche Bahn Projektbau GmbH, und Diplomingenieurin Sabine Weiler erläuterte nun, als deren Vertreterin, vor dem Stadtrat den neuesten Stand.

Gegenüber der Ausgangssituation, die bereits im Jahr 2014 vorgestellt wurde, ergeben sich demnach für die Luisenthaler zwei wesentliche Verbesserungen. Zunächst einmal hat der Bund den so genannten Schienenbonus abgeschafft, der früher der Bahn deutlich mehr Lärm als dem Straßenverkehr erlaubte.

Grenzwert gesenkt

Zum anderen wurde der maßgebliche Nacht-Grenzwert für Wohngebiete auf 57 db/A abgesenkt. Daraus ergibt sich, dass nun zwei Lärmschutzwände entlang der Strecke zu beiden Seiten des Bahnhofs geplant werden - die eine Wand gut 700 Meter, die andere über 1000 Meter lang. Diese Wände sollen drei Meter hoch werden und hoch Lärm absorbierend sein - ausgestattet mit Lochblechen und Schalldämmwolle zur Bahnseite hin. Diese Schutzwände nennt man in der Fachsprache aktiven Schallschutz. Dort, wo zum Beispiel bei höher gelegenen Häusern dennoch die Schallwellen abstrahlen, kann er durch passiven Lärmschutz ergänzt werden.

Schlaf-, Wohn- und Essräume können in diesem Rahmen mit Schallschutzfenstern und Dämmung (etwa für die Rollladenkästen) ausgestattet werden. Möglich sind auch so genannte Schalldämm-Lüfter, die ein nächtliches Lüften der Räume auch bei geschlossenen Fenstern gestatten. Nachteil beim passiven Lärmschutz : Der Eigentümer trägt 25 Prozent der Kosten. Die Lärmschutzwände werden dagegen zu 100 Prozent aus Steuergeldern über den Bund bezahlt.

Nachdem der Völklinger Stadtrat Ja zu den Lärmschutzwänden gesagt hat, zeigt sich Sabine Weiler optimistisch in Sachen Umsetzung.: "Wir werden ganz schnell in die Planung gehen und voraussichtlich 2020 bauen können", sagte die Vertreterin der Bahn-Tochtergesellschaft.

Autobahn dröhnt weiter

"Ich bin hoch erfreut, dass es so gekommen ist", sagt Ulrike Müller (CDU ), Stadtratsmitglied aus Luisenthal . "Das wird die Situation massiv verbessern", meint Paul Ganster (Linke). "Eine gute Sache. Zumindest das wird nun besser", sagt Wolfried Willeke (SPD ).

Von der anderen Saarseite her dröhnt den Luisenthalern dagegen weiter der Verkehrslärm auf der Autobahn A 620 in den Ohren. Da ist aber noch keine Abhilfe in Sicht.

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