Rat verschiebt Entscheidung über Weg

Ludweiler · Im Streit um einen beliebten Wanderweg in Ludweiler steht jetzt ein Kompromissvorschlag im Raum. Der Ortsrat plant nun einen Ortstermin.

 Das Streitobjekt: Der Feldweg nahe der Lauterbacher Straße, der über privates Gelände verläuft, aufgenommen Anfang März. Das Schild rechts soll Fahrzeugen den Zugang verwehren. Archivfoto: Becker & Bredel

Das Streitobjekt: Der Feldweg nahe der Lauterbacher Straße, der über privates Gelände verläuft, aufgenommen Anfang März. Das Schild rechts soll Fahrzeugen den Zugang verwehren. Archivfoto: Becker & Bredel

Der Streit um den Hirtenwiesergrabenweg beziehungsweise Jugendherbergsweg hat jetzt den Ortsrat Ludweiler um Ortsvorsteherin Christiane Blatt beschäftigt. Er hat bereits eine lange Vorgeschichte (siehe unten stehenden Artikel). Die Interessengemeinschaft für einen offenen Weg rund um Norga Laggai hält das Streitobjekt für einen beliebten Wanderweg, den Wanderer und Freizeitradler gerne nutzen. Und auch nutzen dürfen, so die Rechtsauffassung des Ordnungsamtes, wie die zuständige Fachbereichsleiterin im Völklinger Rathaus, Christina Hennrich, im Rat bestätigte: "Jeder Bürger hat das Recht, Gelände zum Zwecke der Naherholung zu betreten."

Außerdem sei der Weg einziger Zugang für einige Nutzer der hinter der Reitanlage liegenden Grundstücke. So führt für einen Imker der einzige Weg zu den Bienenstöcken über das Streitobjekt. Die Gegenseite bilden die Personen, welche die Reitanlage nutzen möchten: entweder um ihrerseits Freizeitvergnügen im Reiten zu finden, oder, um mit der Reitanlage den Lebensunterhalt zu verdienen. Zwischen den streitenden Parteien steht der Weg.

Der sei eigentlich schon immer da gewesen, in vielen Rad- und Wanderkarten verzeichnet. Also müsse er auch jedermann zur Verfügung stehen. Nein, erwidert die Gegenseite. Pferde seien von Natur aus scheue Fluchttiere, die panisch das Weite suchten, falls sie zum Beispiel ein Radler erschrecke. Zuletzt hatte Joachim Sartorius zum Schlichtungstermin gebeten. Er ist Referatsleiter beim Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA), das das Verwaltungsgericht des Saarlandes inzwischen als zuständig erklärt hat. Und dabei hat sich offenbar eine mögliche Lösung des Konfliktes abgezeichnet, die Betreiber Lacour ins Spiel gebracht hat.

Demnach bleibt der umstrittene Weg, wie von ihm gewünscht, von anderen ungenutzt. Der Anschluss an den beliebten Waldweg soll über den Jugendherbergsweg laufen. Vom bestehenden Weg aus wolle er mit dem Trecker eine Fahrspur schaffen und zwar auf Gelände, das dem Regionalverband gehört. Der habe sich mit dieser Nutzung wie auch sein Pächter schon einverstanden erklärt.

"Das muss dann aber auf Kosten des Herrn Lacour gehen", so Hennrich, die sagt, dass sie in ihrem Amt einen entsprechenden Satzungsbeschluss vorbereiten lasse. Dennoch blieben offene Fragen, etwa zum Regenwasserabfluss entlang des neu zu schaffenden Umgehungs-Weges. Also will sich der Ortsrat nun selbst vor Ort einen Einblick verschaffen, und das soll voraussichtlich am Termin 8. Mai geschehen.

So weit, so gut, doch befürchten einige Kommunalpolitiker ebenso wie die in der Sitzung anwesenden Mitglieder der Interessengemeinschaft, dass es sich bei Lacours Vorschlag um ein taktisches Manöver handele oder dass er Zeit gewinnen wolle.

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