Auch die Orgel ist zurückgekehrt

Ludweiler · Gut bedacht, im doppelten Wortsinn. Die Patengemeinschaft Wendalinuskapelle Ludweiler kümmert sich um den Erhalt des historischen Gotteshauses. Nach der erfolgreichen Renovierung des Daches fand am Festtag des Patrons nach vielen Jahren wieder ein Gottesdienst in der Kapelle statt.

 Den Wortgottesdienst in der Wendalinuskapelle in Ludweiler leitete Martina Scholer. Roman Wendel spielte die Orgel, die an ihren angestammten Platz zurückgekehrt ist. Foto: Jenal

Den Wortgottesdienst in der Wendalinuskapelle in Ludweiler leitete Martina Scholer. Roman Wendel spielte die Orgel, die an ihren angestammten Platz zurückgekehrt ist. Foto: Jenal

Foto: Jenal

"Leben heißt, bauen mit Gottes Hand." Das singt am Donnerstagabend beim Festgottesdienst zu Ehren des heiligen Wendelin die Gemeinde in der kleinen Kapelle unterhalb des Ludweiler Sportplatzes. Das Gebäude, 1897 als erstes katholisches Gotteshaus in der Warndtgemeinde errichtet, ist ein Kleinod. Mit gefälligen Spitzbögen, Bleiglasheiligen, feinen Wandmalereien mit Bourbonlilien, begehbarer Empore, gut klingender Truhenorgel, historisch wertvoll, denkmalgeschützt.

Ein Kleinod mit Schrammen, in Gefahr unterzugehen! "Reingeregnet hat's, das Kirchlein war vom Verfall bedroht", sagt die Gemeindereferentin Martina Scholer, die an diesem Abend den ersten Gottesdienst in der Wendalinuskapelle nach vielen Jahren leitet. Scholer hat sich mit Gleichgesinnten in der Patengemeinschaft Wendalinuskapelle für den Erhalt stark gemacht, da die zuständige Pfarrgemeinde Heilig Kreuz im Warndt sich nicht in der Lage sah, den finanziellen Aufwand für die notwendig gewordenen Sanierungsarbeiten zu stemmen. Ein Benefizfest wurde veranstaltet, Spenden gesammelt, Freiwillige gesucht, erfolgreich.

"Das Wichtigste zuerst!" Nach diesem Motto haben die Paten des Hirten Wendelin gehandelt und in diesem Sommer die faul gewordenen Dachlatten getauscht und neue denkmalgerechte Biberschwänze eingedeckt. Ein Glück, dass mit Matthias Schmidt ein gelernter Dachdecker zur Verfügung stand, der mit Sachverstand, ehrenamtlicher Überzeugung und Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr die Hauptprobleme oben beseitigte. "Jetzt regnet's nicht mehr rein", freut sich Rudolf Müller , "außerdem haben wir die rußende Elektroheizung entfernt und die Innenwände erst mal provisorisch vom Dreck befreit."

Nach dem gelungenen Auftakt soll's nun draußen weitergehen. Müller erklärt die Pläne: Zugang und Treppenaufgang werden behindertengerecht saniert, mitsamt Drainage. Der Außenanstrich wird geplant. Ein Wasseranschluss und damit sanitäre Anlagen sollen her, Bäume werden gepflanzt, Bänke aufgestellt.

Müller: "Wir wollen hier einen echten Ort der Begegnung schaffen." Gemeindereferentin Scholer ergänzt: "Unsere schöne Kapelle soll wieder eine Heimat für alle Menschen aus Ludweiler und Umgebung werden." Die Gläubigen, gut zwei Dutzend nahmen am Gottesdienst teil, würdigen die bisherige Arbeit des Hilfsvereines: "Bin zum ersten Mal wieder in dieser Kapelle und sehr angetan vom Engagement und der hohen Spendenbereitschaft der Bevölkerung", sagt beispielsweise Besucherin Ursula Friedrich.

Organist Roman Wendel stimmt prompt die kleine tragbare Truhenorgel an. Schön klingt sie, die Gemeinde, mit fester Stimme, singt dazu zum Lob Gottes das Lied "Preiset den Herrn zu aller Zeit, denn er ist gut". Wie stimmig in diesem Fall! Übrigens wurde die Orgel tags zuvor von der Paulinuskirche in Lauterbach ihrem Stammplatz in der Kapelle wieder zugeführt.

Die Patengemeinschaft Wendelinuskapelle" sucht weitere Mitstreiter. Der Jahresbeitrag beträgt zwölf Euro. Nähere Auskunft erhält man über das katholische Pfarramt Heilig Kreuz im Warndt, Telefon (0 68 98) 46 61 oder (0 68 98) 7 88 77 , und auch im Internet unter www.heiligkreuzimwarndt.de .

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