Der Kampf ums Alte Bürgermeisteramt

Ludweiler · Institutionen und Vereine streiten um mehr Platz für sich in Ludweiler. Oberbürgermeister Lorig will jetzt Fakten schaffen.

 Der Stadt Völklingen fehlte es bislang am Geld zu Sanierung und Umbau des Alten Bürgermeisteramtes in Ludweiler. Archivfoto: Hans Ulrich

Der Stadt Völklingen fehlte es bislang am Geld zu Sanierung und Umbau des Alten Bürgermeisteramtes in Ludweiler. Archivfoto: Hans Ulrich

Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) will nun ernsthaft an die Sanierung des Alten Bürgermeisteramtes in Ludweiler gehen, sagt er. Dort gibt es derzeit drei teilweise konkurrierende Nutzungen: Theaterverein Thalia, Glasmuseum (mit heimatgeschichtlichem Ausstellungs-Anteil) und Heimatkundlicher Verein Warndt. Die Klagen lauten unisono: Dort gibt es zu wenig Raum für alle. Wobei bisher nicht ganz deutlich wurde, wer nun was (und auf wessen Kosten) beansprucht. Zudem hat dort Ortsvorsteherin Christiane Blatt (SPD) ihr Büro, und der Ortsrat tagt gelegentlich im alten Sitzungssaal.

Umbaupläne existieren schon länger, aber die Situation schien verfahren. Bis dann Innenminister Klaus Bouillon (CDU) am 26. Januar bei einem Besuch am Völklinger Ex-Kaufhof einen Zuwendungsbescheid über 200 000 Euro für das Projekt in Ludweiler präsentierte. Dies kam nach eigenen Angaben auch für Lorig überraschend. Der Oberbürgermeister reagierte prompt. Er verkündete, kaum dass Bouillon weg war, bereits, die Stadt werde nun mit der Schaffung neuer, größerer Räume für den Theaterverein Thalia im Erdgeschoss beginnen. Dieser spielt bisher im so genannten Zimmertheater, das nur rund 60 Zuschauer fasst. Karten für Aufführungen sind manchmal schon Monate vor der Premiere ausverkauft.

Thalia sei auch den Sozialdemokraten lieb und wert, erklärte daraufhin der Ludweiler SPD-Ortsverein, in dem auch Stadtratsfraktionschef Erik Kuhn eine gewichtige Rolle spielt. Doch es gebe im Alten Bürgermeisteramt auch noch andere Vereine und Interessengruppen, und der Oberbürgermeister solle umgehend das Gespräch mit allen suchen.

Und darauf reagierte nun wiederum Lorig mit einer umfangreichen Absichtserklärung:. Er wolle nun so schnell als möglich die zuständigen Gremien mit der Maßnahme beschäftigen, um "spätestens am 30. März dieses Jahres die Maßnahme abschließend im Stadtrat beschließen zu können". Lorigs Zeitplan sieht nach eigenen Angaben wie folgt aus: Am 13. Februar will er den Ortsrat Ludweiler befassen. Am 9. März soll der Bauausschuss beraten und am 14. März der Hauptausschuss. Rund zwei Wochen später solle dann die Entscheidung im Stadtrat fallen.

Lorig erinnerte an die Vorgeschichte: Im vergangenen Jahr habe der zuständige Stadtratsausschuss mehrmals (ohne greifbares Ergebnis) beraten, letztmalig am 18. Mai 2016. Der damalige Werksausschuss für Grundstücks- und Gebäudemanagement habe bereits im Jahr 2011 beschlossen, dass der Theaterverein Thalia den gesamten linken Gebäudeteil im Erdgeschoss zur Nutzung erhalten solle. Dazu seien umfangreiche Baumaßnahmen auch im Hinblick auf Brandschutz erforderlich. Mit Schreiben vom 26. November 2015 habe wiederum der Heimatkundliche Verein Warndt den Antrag auf zusätzliche Nutzung sämtlicher Räume im ersten Obergeschoss und der ehemaligen Hausmeisterwohnung im Dachgeschoss gestellt.

 Eine Führung mit Maria Valentin im Glasmuseum im Alten Bürgermeisteramt in Ludweiler. Archivfoto: Jenal

Eine Führung mit Maria Valentin im Glasmuseum im Alten Bürgermeisteramt in Ludweiler. Archivfoto: Jenal

 Karl-Werner Desgranges (links) und Roland Isberner im Alten Bürgermeisteramt vor dem Nachbau eines Schmelzofens. Archivfoto: Becker & Bredel

Karl-Werner Desgranges (links) und Roland Isberner im Alten Bürgermeisteramt vor dem Nachbau eines Schmelzofens. Archivfoto: Becker & Bredel

 Bei 60 Zuschauern ist Schluss: Thalia muss noch mit beengten Verhältnissen im Ludweiler Alten Bürgermeisteramt leben. Archivfoto: Jenal

Bei 60 Zuschauern ist Schluss: Thalia muss noch mit beengten Verhältnissen im Ludweiler Alten Bürgermeisteramt leben. Archivfoto: Jenal

Da das Gebäude unter Denkmalschutz stehe, so Lorig weiter, seien auch Abstimmungen mit der Landesdenkmalschutzbehörde erforderlich. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme Altes Bürgermeisteramt einschließlich der Planungskosten werden laut Lorig auf 426 000 Euro veranschlagt. Der verbleibende Eigenanteil der Stadt solle durch vorhandene Restmittel in Höhe von rund 70 000 Euro und bisher nicht veranschlagte Einnahmen aus Zuschüssen für frühere Maßnahmen, die nun eingetroffen seien, sichergestellt werden, erläuterte der Oberbürgermeister.

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