Startschuss am Alten Bürgermeisteramt
Ludweiler · Völklinger Bauausschuss beschließt Umbau und Sanierung: Kosten über 400 000 Euro mit Brandschutz als Löwentanteil. Heimatkundlicher Verein Warndt muss Erdgeschoss räumen.
Nun ist es amtlich: Das Alte Bürgermeisteramt in Ludweiler wird mit Kosten von mindestens 405 000 Euro saniert und umgebaut. Der Bauausschuss des Völklinger Stadtrates befürwortete am Donnerstagabend einstimmig die von Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) und seinem Baufachmann Stephan Michely vorgelegte Planung. Jetzt geht's in die Details und die Ausschreibung. Michely zum Zeitrahmen: "Der Theaterverein Thalia kann noch im Oktober und November in seinen Räumen spielen. Bis dahin sollten die vorbereitenden Arbeiten im Obergeschoss beginnen."
Damit sind die Brandschutzmaßnahmen angesprochen, die laut aktuellen Vorschriften im Gebäude fällig werden. Diese reichen von Brandschutzdecken über eine Notstromversorgung und eine Entrauchungsanlage fürs Treppenhaus bis hin zu einer Fluchttreppe an der Außenfassade. Dieses Paket soll insgesamt 348 000 Euro kosten - ein Betrag, den sowohl SPD-Sprecher Dieter Peters als auch Oberbürgermeister Lorig als "unheimlich teuer" rügten. Diese Investition gilt aber als unvermeidlich, wenn man das Gebäude bis zum Dach für Publikumsverkehr nutzen will.
Eindeutiger Gewinner des vorgesehenen Umbaus ist der Theaterverein Thalia. Statt seines so genannten Zimmertheaters (maximal 60 Plätze) erhält er nun einen Raum für über 100 Zuschauer. Ein Bistro und eine Garderobe kommen hinzu, und auch der Fundus, bisher in einem Container ausgelagert, kommt nun unter Dach und Fach. Thalia erhält beim Umbau die komplette linke Hälfte des Erdgeschosses. Laut Michely kann der Verein dann die Theatersaison 2018 in neuen Räumen spielen.
Als Verlierer sieht sich dagegen der Heimatkundliche Verein Warndt, der auch das Glas- und Heimatmuseum im Alten Bürgermeisteramt unterhält. Er muss zu Gunsten von Thalia seine Museums- und Vereinsräume im Erdgeschoss aufgeben. "Er gibt 129 Quadratmeter ab und erhält 250 Quadratmeter an anderer Stelle hinzu", hat Ortsvorsteherin Christiane Blatt (SPD) bereits vorgerechnet. In diesem Zusammenhang wurde auch den Jungsozialsten ihr bisheriger Raum im Dachgeschoss gekündigt. Die Rechnung hat allerdings folgenden Haken: Diese Flächen liegen im Obergeschoss und im Dachgeschoss des Gebäudes sowie im (als feucht geltenden) Keller. Da wird das Notwendige an Brandschutz eingebaut, aber ansonsten müssen Verein und Museum mit den baulichen Gegebenheiten leben.
Da wird sicher noch einiges rumpeln, bis alles im Alten Bürgermeisteramt unter Dach und Fach ist. Laut Michely sollen aber zumindest die Baumaßnahmen "Mitte kommenden Jahres" komplett abgeschlossen sein.
