Fußballstar Ronaldo taugt nur als Idol

Heidstock · Ein Vorbild, das ist was anderes – zum Beispiel der Vater. Völklinger Berufssschüler klären Unterschiede.

 Bei der Projekt-Präsentation zum Thema „Vorbilder und Idole“ im Berufsbildungszentrum in Völklingen: (von links) Basel Saad, Bettina Bulle, Michelle Heyer, Katharina Kiefer und Abdullah Alghazzawi. Foto: Becker & Bredel

Bei der Projekt-Präsentation zum Thema „Vorbilder und Idole“ im Berufsbildungszentrum in Völklingen: (von links) Basel Saad, Bettina Bulle, Michelle Heyer, Katharina Kiefer und Abdullah Alghazzawi. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

"Wunderbar! Vielen Dank an die erste Gruppe", ruft Lehrer Frank Müller am Freitagmorgen im Berufsbildungszentrum (BBZ) Völklingen. Nach der Präsentation will er von den jungen Leuten wissen, wie ihnen die Zusammenarbeit gefallen hat.

Schön und lustig sei es gewesen, bilanziert Bettina. Ihre Mitschüler hätten immer versucht, Deutsch zu sprechen. Eine Friseurklasse (FR11.1) und eine Flüchtlingsklasse (BVJ-F1) haben bei dem interkulturellen Projekt zum Thema "Vorbilder und Idole" kooperiert. Die Schüler stammen aus Deutschland, Syrien, Afghanistan, Rumänien, Litauen, Ägypten oder Eritrea. In den vergangenen acht Wochen trafen sie sich jeden Freitag in der vierten Stunde zum Projektunterricht. Gearbeitet wurde in gemischten Gruppen.

Nun steht die Abschlusspräsentation auf dem Programm. Samers Vorbild ist sein Vater. "Er ist wie ein Freund", erklärt der Junge. Sein Idol: Fußballer Cristiano Ronaldo. Auf dem Plakat, das er gemeinsam mit Anne und Lara gestaltet hat, wird der Unterschied erklärt. Ein Idol ist eine Person, der große oder übertriebene Bewunderung entgegengebracht wird. Und unter einem Vorbild versteht man eine Identifikationsfigur, die einem im Leben die Richtung weist.

Die Liste der Schüleridole ist lang: Sie reicht von Pippi Langstrumpf über verschiedene Schauspieler bis zu Boris Becker. Bei den Vorbildern hingegen nennen die jungen Leuten immer wieder die gleichen Personen: Vater, Mutter oder auch ein anderes Familienmitglied.

Die Plakate sind reich bebildert und liebevoll gestaltet. Einige Schüler sprechen frei, andere lesen vom Blatt ab. Ihr Team habe gut zusammengearbeitet, stellt ein Mädchen zufrieden fest. Man sei schnell ins Gespräch gekommen, jeder habe jedem zugehört. Am Anfang, berichtet eine andere Schülerin, sei es etwas chaotisch gewesen. Aber zum Schluss habe alles geklappt. Auch die Lehrer ziehen eine erfreuliche Projektbilanz. Frank Müller und seine Kollegin Julia Neumeyer sind positiv überrascht und auch ein bisschen stolz auf ihre Schützlinge.

Für die meisten Präsentationen gibt es gute Noten. Die Pädagogen haben unter anderem darauf geachtet, ob die Schüler laut und deutlich gesprochen und zum Publikum geschaut haben. Am Schluss wollen die Lehrer noch wissen, was man in der nächsten Runde besser machen kann. Bei der geplanten Neuauflage des Projektes, so der Tenor, möchten die Schüler weg von der Festlegung auf ein einziges Thema. Sie wollen mehr über das Leben der Flüchtlinge erfahren. Etwa über den Berufswunsch oder die Flucht nach Deutschland.

Müller und Neumeyer werden die Anregungen ins Folgeprojekt einfließen lassen. Die Erfüllung eines Schülerwunsches versprachen sie direkt vor Ort: Beim nächsten Mal präsentieren auch die beiden Lehrer ein eigenes Plakat, sagen sie.

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