Es darf etwas mehr sein

Fürstenhausen · 30 000 Euro lässt sich die Stadt Völklingen zwei zusätzliche Umkleidekabinen am neuen Clubheim der Fußballer in Fürstenhausen kosten. Und beim neuen Feuerwehrgerätehaus in Geislautern, an dem bisher noch kein Handstreich getan wurde, kommen jetzt noch (schätzungsweise) 15 000 Euro drauf.

 Noch ruht die Baustelle: Das frühere Volkshaus in Geislautern, an dessen Stelle das neue Feuerwehrgerätehaus entstehen soll, ist längst abgerissen, hier eine Aufnahme vom April 2015. Foto: Jenal

Noch ruht die Baustelle: Das frühere Volkshaus in Geislautern, an dessen Stelle das neue Feuerwehrgerätehaus entstehen soll, ist längst abgerissen, hier eine Aufnahme vom April 2015. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Nach langem Leiden unter Bergschäden bekommt der SV Fürstenhausen neben dem neuen Sportplatz auch noch ein neues Clubheim. Der zuständige Stadtratsausschuss für Grundstücks- und Gebäudemanagement (GGM) hatte im November 2014 eine Sparversion mit nur zwei Umkleidekabinen genehmigt. Jetzt hat der Verein die Politiker davon überzeugt, dass die bei zwölf eigenen Mannschaften zuzüglich Trainingsbetrieb des SV Röchling nicht ausreichen. Am Mittwochabend hat der GGM-Ausschuss bei einer Gegenstimme (Grüne) beschlossen: Statt zwei Kabinen gibt es vier.
Da müssen Dachdecker ran

Die Bodenplatte war schon vor dem offiziellen Beschluss gegossen worden - bereits mit 38,5 Quadratmetern mehr für die zusätzlichen Kabinen. Vereinschef Reinhold Adams, der eine Baufirma betreibt, hatte weitgehende Eigenleistung versprochen. Doch dann stellte sich heraus, dass zum Dachdecken eine Fachfirma herangezogen werden muss. Die Rechnung für die zwei zusätzlichen Umkleiden beläuft sich nun auf insgesamt 30 300 Euro . "Kein Vergleich mit dem Ludwigspark", meinten Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) und SPD-Fraktionschef Erik Kuhn übereinstimmend. Der vorgegesebene Kostenrahmen fürs Ganze (1,1 Millionen Euro für Sportplatz, Umkleidegebäude, Parkplätze und Zufahrt) werde nicht überschritten.

Beim SV Fürstenhausen müssen sich nun die Mädchen jedenfalls nicht mehr, wie Vereinschef Adams sagte, "in der Garage umziehen". Drangvolle Enge herrscht aber nach wie bei der Feuerwehr in Geislautern. Im April 2015 hatte der GGM-Ausschuss einen Neubau für 1,5 Millionen Euro genehmigt. Damals stellte ein GGM-Mitarbeiter in Aussicht, das Gebäude werde spätestens im April 2017 fertig sein. Der Bauauftrag wurde dann erst am 21. Januar 2016 an eine Völklinger Firma vergeben. Aber die konnte bisher noch nicht anfangen.

Grund laut Stadtverwaltung: Am 3. Februar, also erst nach der Auftragsvergabe, fand eine Bauvorbesprechung statt, bei der sich die Feuerwehr äußern konnte. Sie wünschte sich umfangreiche Planänderungen.

Nur noch ein Stiefel ?

Dazu gehören die Abtrennung eines Lagerraumes in der Fahrzeughalle, zusätzlicher Lagerraum im Bereich des Umkleideraums der Jugendfeuerwehr, zusätzliche Spinde im Umkleideraum der Männer und ein Tausch zwischen Schulungs- und Jugendwehr-Raum im Obergeschoss.

Der GGM-Betrieb hatte entsprechend umgeplant. Die neue Planung lag jetzt dem GGM-Ausschuss vor, und dieser beschloss sie einstimmig. CDU-Sprecher Rüdiger Hirtz begrüßte wie Erik Kuhn (SPD ), dass mit den Menschen gesprochen worden sei, "die mit dieser Immobilie klarkommen müssen". Die Änderungen werden laut GGM-Mitarbeiter Stephan Michely mit "schätzungsweise" 15 000 Euro zu Buche schlagen. Dies werde aber durch ein gutes Ausschreibungsergebnis für die Rohbauarbeiten aufgefangen.

Oberbürgermeister Lorig nutzte die Gelegenheit zu einem Scherz. "Könnt Ihr jetzt nur noch einen Stiefel waschen?", fragte er in Richtung Feuerwehrleute im Publikum. Die Wehr hatte ausdrücklich auf eine bereits geplante zweite Stiefel-Waschanlage verzichtet, da eine ausreichend sei.

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