Sperre soll Verkehr beruhigen

Fenne · Vor allem durch die Hausen- und Leostraße in Fenne donnert der Verkehr – zu schnell, zu laut. Trotz Geschwindigkeitsbegrenzungen und Wohnhäusern. Die Bürgerinitiative im Ort fordert Lösungen von der Politik.

 Die Fenner Bürgerinitiative mit Uwe Müller, Susanne Packe, Gerald Fries und Wolfgang Wagner (v. l.) auf der Hausenerstraße. Foto: Jenal

Die Fenner Bürgerinitiative mit Uwe Müller, Susanne Packe, Gerald Fries und Wolfgang Wagner (v. l.) auf der Hausenerstraße. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Die einen kommen aus Richtung Völklingen. Sie fahren Richtung Klarenthal und wollen wohl zum Wertstoffhof. Der hat jetzt am Samstagvormittag geöffnet und der Inhalt der Einachs-Anhänger verrät, dass die Fahrer meist Bauschutt loswerden wollen. Die anderen kommen aus Richtung Klarenthal. Sie fahren in Richtung Völklingen und wollen vermutlich zum Einkaufen. Sie alle kürzen den längeren Weg über die Saarbrücker Straße ab. Sie alle nerven Anwohner der Hausen- und der Leostraße in Fenne . Denn dort fahren sie vorbei. Zum Ärger von Gerald Fries, Uwe Müller, deren Angehörigen und weiteren Anwohnern, die sich schon wegen des geplanten Bordells nahe ihrer Wohnungen organisiert haben. Die Gruppe fordert jetzt, dass die komplette Siedlung verkehrsberuhigt wird.

Dabei, so sollte man meinen, geht mehr Verkehrsberuhigung eigentlich nicht. Eine enge Rechts-Linkskurve am Völklinger Ende. In der man als Autofahrer mit 30 Sachen eigentlich schon zu schnell ist. Eigentlich. Eine Bodenwelle, die einfahrende Fahrzeuge eigentlich zwingen soll, langsam zu fahren. Eigentlich.

Eine enge und kurvige Verkehrsführung zwischen den Wohnhäusern vorbei. Die Parkregelung entlang der alten Glashütte, die Parken auf dem Bordstein nicht erlaubt, wodurch die nun mit vier Rädern auf der Straße Parkenden die Straße so verengen, dass zwei Pkw eigentlich nicht aneinander vorbei passen. Eigentlich. Und dann noch eine unübersichtliche Vorfahrtregelung am Klarenthaler Ende samt Stop-Schild. Eigentlich.

Doch Müller und Fries schildern, wie das in der Wirklichkeit aussieht. Die Kurvenkombination nähmen viele Autofahrer viel zu sportlich. Ein ständiger Gefahrenherd, wie Müller meint. Auch die Bodenwelle animiert offenbar zum sportlichen Materialtest. Fries: "Viele, die mit beladenem Anhänger drüber fahren, fahren so schnell, dass der Anhänger springt und Ladung verloren geht." Der direkte Anwohner, der sich in der Pflicht sieht, die Straße sauber zu halten, brauche schon fast eine Extra-Mülltonne für das, was die Anhänger so alles verlieren: "Und wenn die leeren Anhänger ins Springen kommen, macht das furchtbaren Lärm." Abenteuerlich werde es, wenn sich Lkw-Gespanne auf der Abkürzung versuchen. Dann geht es irgendwann nicht weiter, es beginnt ein mühseliges Rückwärts-Rangieren. Und dann geht es geradeaus weiter - entgegen der geltenden Einbahnregelung. Gespannführer, die die Situation bereits kennen, fahren gleich geradeaus, wie Fries schildert: "Besonders nachts."

Der Bordstein wird zur Straße

Und wo an der ehemaligen Hütte die Straße im Begegnungsverkehr eigentlich zu eng ist, saust man ungeniert über den niedrigen und meist nicht von Fußgängern genutzten Bordstein. Wird es dann doch mal zu eng, wird ein parkendes Auto gestreift. Die direkten Anwohner können ein Liedchen davon singen. Also wünschen sich die Fenner Verkehrsberuhigung. Wenn es geht, radikal. Etwa mit einer Sperre. Etwa dort, wo derzeit die Bodenwelle ist, wie Müller am Plan zeigt. Einfahren aus beiden Richtungen erlaubt, Durchfahrt unmöglich. "Nur so geht es", glauben die Aufgebrachten. Noch diese Woche geht es mit Sorgen, Forderungen und Änderungswünschen zu Bürgermeister Wolfgang Bintz.

Auch ein Paket mit Unterschriften werden die Fenner dabei haben. Zirka 200, ein Zehntel davon, auf einer eigenen Kinderliste.

Derzeit seien es tatsächlich noch mehr Abkürzer als sonst, berichten die beiden. Liegt wohl daran, dass in der Saarbrücker Straße zu diesem Zeitpunkt gebaut wird und die Baustellenampel die Verkehrsströme nur einspurig in eine Fahrtrichtung durchlässt.

Zum Thema:

Stichwort "Die geplante Verbindungsstraße vom Holzplatz zur Raffineriestraße, die uns eigentlich entlastet hätte, lässt schon seit Jahren auf sich warten. Die Realisierung ist abhängig von einem Landeszuschuss, der noch in den Sternen steht." So heißt es in einem Infobrief der Initiative der "Oberen Fenner". Deshalb fordert sie die Verwaltung per Antrag auf, Hausen-, Leo-, Kleine- und Hüttenstraße als eine verkehrsberuhigte Zone auszuweisen, damit dort nur noch Schrittgeschwindigkeit gefahren wird. al

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