Opfer und Helfer sollen entlastet werden

Sulzbach · Wer von Starkregen und Überflutungen in unserer Region betroffen ist, darf auch auf Hilfe vom Land hoffen. Das wurde den Bürgermeistern der drei Kommunen zugesagt. Nach einer genauen Schadensbilanz solle zudem verstärkt in Prävention investiert werden.

Als konstruktiv und solidarisch bezeichneten gestern gegenüber der Saarbrücker Zeitung die Bürgermeister von Sulzbach (Michael Adam ), Friedrichsthal (Rolf Schultheis ) und Quierschied (Lutz Maurer) das Gespräch, zu dem sie am vorigen Samstag in der Saarbrücker Staatskanzlei bei Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer waren. Dabei ging es zunächst um finanzielle Hilfen für von den Unwettern der vergangenen Wochen betroffene Privatpersonen. Es ging aber auch darum, wie die Kommunen bei der Sanierung von Schäden an öffentlichen Gebäuden, an Straßen, Brücken und Plätzen unterstützt werden können. Und es ging darum, welche Unterstützung die Hilfsorganisationen benötigen, um bei weiteren Schadensereignissen besser ausgerüstet zu sein. Und nicht zuletzt ging es darum, was vorbeugend in den Gemeinden getan werden kann und muss, um die Bürger und die private sowie öffentliche Infrastruktur besser sichern zu können. Das war der Tenor von Angaben aller drei Verwaltungschefs gestern gegenüber der SZ.

In den vergangenen Wochen am stärksten betroffen von den drei Kommunen war sicherlich die Stadt Sulzbach. Hier richtete der wiederholte Starkregen große Schäden an. So auch am Dach des Tenniszentrums der DJK Sulzbach, den Adam gestern im SZ-Gespräch auf rund 160 000 Euro bezifferte. Mit zudem rund 250 000 Euro schlagen nach ersten Erhebungen der Stadt Sulzbach die Reparaturen im öffentlichen Raum und die Anschaffungen für die Helfer zu Buche. Adam nannte gegenüber der SZ zudem eine "sehr, sehr grobe Schätzung der Summe, die für vorbeugende Maßnahmen, zum Beispiel an den Bächen und für Überflutungsräume, benötigt werden könnte: eine Million Euro.

Für Friedrichsthal nannte Schultheis etwa 100 000 bis 150 000 Euro zur Wiederherstellung der öffentlichen Infrastruktur. Er verwies darauf, dass sehr zeitnah nach den letzten sehr großen Wetterschäden im Jahre 2009 zehn Schwachstellen lokalisiert werden konnten. Die Maßnahmen zu deren Behebung hätten gewirkt und diesmal seien dort nur geringe Schäden entstanden, aber "leider an anderen Stellen" (Schultheis). Auch Mauer sprach gestern von rund 150 000 Euro, die die Kommune benötigt, um die Straßen etc. wieder herzurichten. Auch der Neuling unter den drei Verwaltungschefs machte gestern deutlich, dass die Mittel zur Sanierung entweder über sogenannte Bedarfszuweisungen gedeckt werden müssen oder über eine zusätzlich genehmigte Kreditaufnahme, die nicht auf die Schuldenbremse angerechnet werden dürfe. Maurer bestätigte, dass der Landesverband Gartenbau sowohl Privatpersonen als auch Kommunen (über deren Bauhöfe) mit kostenlosen Blumen als Ersatz für vom Wetter zerstörte versorgen wolle.

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