Als Archäologin sah sie für sich keine Zukunft mehr

Sulzbach · Weil sie als Archäologin für sich keine Zukunft sah, sattelte Constanze Schiene um. Sie erlernte den Beruf der Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen. Und wurde jetzt als Landesbeste ausgezeichnet.

 Constanze Schiene mit ihrem Pferd Alian. Foto: Becker & Bredel

Constanze Schiene mit ihrem Pferd Alian. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

"Ich wollte etwas Klassisches lernen. Etwas, das immer gebraucht wird", erzählt Constanze Schiene, die vor zwei Jahren die Initiative ergriff einen neuen Beruf zu erlernen. Eine gute Entscheidung, denn für ihre Abschlussprüfung wurde sie jetzt von Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie der Industrie- und Handelskammer (IHK) als landesbeste Auszubildende in ihrem Beruf ausgezeichnet.

Vor ihrer Ausbildung als Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen bei der Firma Eufra Speditions GmbH in Sulzbach studierte die mittlerweile 46-Jährige Archäologie an der Universität des Saarlandes . Danach wurde sie dort für mehrere Jahre als Zeichnerin angestellt. Schließlich tobte sich Constanze Schiene freiberuflich als Zeichnerin und Archäologin aus. "Ausgrabungen sind wirklich interessant, und die Tätigkeiten haben mich glücklich gemacht. Nur leider hat der Beruf der Archäologin wenig Zukunft. Gerade in so einem kleinen Bundesland. Also habe ich mich für einen nicht ganz so außergewöhnlichen Beruf entschieden."

Während ihrer Zeit als freiarbeitende Archäologin fand sie die Logistik hinter den Baustellen, auf denen sie tätig war, schon immer interessant. Für sie war schnell klar, dass diese Berufsrichtung in die engere Wahl kommt: "In der Zeit, als ich mich beruflich umorientieren wollte, fand eine Ausbildungsplatzbörse in Sulzbach statt. Anfangs kam ich mir komisch vor, da diese eigentlich für Schüler war. Aber ich habe es mit meinen damals 43 Jahren trotzdem probiert", so die Sulzbacherin.

Unter den Firmen war auch ihre spätere Ausbildungsstätte vertreten. "Nach der ausführlichen Information über den Beruf und die Firma habe ich mich beworben und wurde genommen", so Schiene. Durch ihr Abitur, das sie im 1989 absolvierte, und ihre guten Noten in der Berufsschule verkürzte sie die Ausbildung auf eineinhalb Jahre: "Die Ausbildung war sehr vielfältig. Da es ein etwas kleinerer Betrieb war -- was ich sehr mochte - konnte ich Einblick in die verschiedenen Abteilungen haben. Die Verwaltung der Im- und Exporte gefiel mir aber am meisten." Um sich für die Abschlussprüfung vorzubereiten, zog sich Schiene zurück: "Ich bin jemand, der sein eigenes Tempo hat und lieber allein lernt. So kommt man nicht durcheinander." Die Prüfung, die aus mehreren verschiedenen Teilen bestand, empfand Schiene als schwierig und anstrengend. "Meine letzte Prüfung lag schon etwas zurück, deswegen war es ziemlich ungewohnt. Zudem kam, dass ich etwas unter Zeitdruck stand." Um von Zeitdruck und beruflichem Stress abschalten zu können, verbringt sie gerne Zeit mit ihren Tieren. "Meine Hündin Lotte und mein Pferd Alian halten mich ziemlich auf Trab", so Schiene. Zudem liest sie gern und malt viel.

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