Gutzjer, Lutscher und Popcorn für die Kinder

Schnappach · Hitzeresistent sind offenbar die Schnappacher. Denn bei Temperaturen über 30 Grad blieben sie nicht etwa zu Hause, sondern feierten ihr Ruhbachtalfest. Ein Gaudiwurm mit gut gelaunten Akteuren gehörte auch dazu.

 Viel Spaß hatten die Zuschauer beim Umzug in Schnappach. Foto: ll

Viel Spaß hatten die Zuschauer beim Umzug in Schnappach. Foto: ll

Foto: ll

Es ist Samstagnachmittag, kurz vor 15 Uhr. Eine lähmende Hitze liegt über dem Land. Das Thermometer hat die 30 Grad-Marke überschritten. Gott sei Dank geht ab und zu der Wind. Die Schnappacher sind bestimmt alle unter einem Sonnenschirm im Garten, halten die Füße in kaltes Wasser oder relaxen in einem abgedunkelten Zimmer - könnte man meinen. Vielleicht machen das ja auch einige. Aber die meisten stehen in kleinen Gruppen in der Bayernstraße oder der Mariannenthaler Straße. Andere liegen dort an den Fenstern oder sitzen auf Stühlen vor ihren Häusern.

Mit Mamas und Papas stehen Louisa (3), Paola (6) und Lara (4) an der Abzweigung zur Mariannenthaler Straße. Wie alle anderen schauen die drei Mädchen Richtung Sulzbach. Gleich muss er kommen, der Umzug zum 17. Ruhbachtalfest. Die Polizei hat die Bayernstraße schon dichtgemacht. Um 15 Uhr wird es plötzlich laut. Trompeten und Trommeln sind zu hören. Kurz darauf rollt er heran, klein und bunt mit vielen gut gelaunten Akteuren. Sie werfen den Kindern Gutzjer, Lutscher und Popcorn zu. Für die Erwachsenen haben sie Likör oder Bier dabei. Vornweg marschiert der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Wellesweiler. Er gibt den Marschrhythmus vor.

Horst Reuter zieht das Modell eines Leiterwagens. "Das ist unser Mannschaftstransportwagen", sagt er schmunzelnd. Nach einer knappen Stunde ist der Zug am Sportplatz im Ruhbachtal angekommen. Die Kinder stürmen die rote Springburg, die Erwachsenen den Getränkestand. Dort haben die Helferinnen und Helfer alle Hände voll zu tun. Klaus Kirchner gönnt sich erst einmal ein kühles Bier . Mit Jutta Jung hat der 68-Jährige eine weiß-braun gescheckte Kuh aus Holz gezogen. "Wir gehören zum Gasthaus Unterbayern", sagt Kirchner, nachdem er die Kuh am Festplatz abgestellt hat. Kneipenchef Toni Hemmer macht diesmal den Leierkastenmann.

Nach und nach füllt sich der Platz. Die schattigen Plätze im Zelt sind heiß begehrt. Klaus Hubig, der 1. Vorsitzende des SV Schnappach , verfolgt das Treiben mit einem Lächeln. "Schon gestern Abend, zum Auftakt des Festes, war ganz schön was los hier. Da wurde gefeiert bis Mitternacht", berichtet er. Es ist mittlerweile das 17. Ruhbachtalfest, das der Verein organisiert. "Die Bevölkerung nimmt es sehr gut an", freut sich der Vereinsboss. Dann muss Fritz Brinkmann ran. Als Vertreter der Firma Becher - sie hat die Schirmherrschaft übernommen - sticht er das Fest-Fass an. Es stört keinen, dass das Bier erst mal an der falschen Stelle rauskommt. "Da kann der Fritz nix dafür", sagt Hubig und bringt mit ein paar Drehungen an der Entlüftung schnell alles in Ordnung. Das Fass ist rasch leer. Aber am Getränkestand gibt es genügend flüssigen Nachschub. Klaus Kirchner hat mittlerweile eine Schürze angezogen und macht Feuer unter dem Grill. Er ist heute der Schwenkmeister. "Insgesamt sind 30 Helferinnen und Helfer für unsere Gäste im Einsatz", erklärt Klaus Hubig und dankt allen für ihr Engagement. Es wird für alle Beteiligten noch ein langer Tag.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort