Bebauungsplan Nauwieser Viertel fertig

St Johann · Das Nauwieser Viertel als Quartier mit allen seinen Eigenarten zu bewahren und die Interessen von Wohnbevölkerung, Unternehmern und Kneipenszene ausgewogen zu versöhnen, das ist das Ziel des Bebauungsplanes, der nach jahrelanger Arbeit nun beschlussreif ist.

Bezirksbürgermeisterin Christa Piper (SPD ) hatte es daheim mit der Küchenwaage ermittelt: Rekordverdächtige 2,6 Kilo Papier im DIN-A4-Format war den Mitgliedern des Saarbrücker Bezirksrates Mitte als Lektüre für die erste Sitzung nach der Sommerpause ins Fach gelegt worden.

Der schwerste Brocken des Paketes: der Bebauungsplan "Nauwieser Viertel" in seiner endgültigen Version. Fast fünfeinhalb Jahre lang hatte das Stadtplanungsamt an dem Werk getüftelt. Als Ziel war formuliert, "die besondere städtebauliche und strukturelle Eigenart" des Quartiers zu erhalten. Die Quadratur des Kreises bestand darin, das Nauwieser Viertel als innenstadtnahes Wohngebiet zu erhalten und zu fördern, die gebietstypische "Funktionsmischung" von Arbeiten und Wohnen zu bewahren sowie Entwicklungen zu vermeiden, die Eigenart und Milieu des Quartiers nachhaltig verändern könnten. Will heißen: Spielhallen und Vergnügungsstätten raushalten.

Klaus Bried vom Stadtplanungsamt, sozusagen der "Vater" des Planes, zeigte sich mit dem arbeistintensiven Werk alles in allem zufrieden. Es sei der Verwaltung vor allem darum gegangen, früh die Bedürfnisse der Bewohner und der Gastronomie zu ergründen und ausgewogen zu berücksichtigen, sagte er.

Der Bezirksrat lobte zum wiederholten Mal seine engagierte Arbeit für diesen Bebauungsplan. Anders als in einem Neubaugebiet, wo den Planern alle Möglichkeiten offenstehen, gab es im Nauwieser Viertel, das dicht bebaut und besiedelt ist, nur wenige Gestaltungsmöglichkeiten. Stattdessen war das Vorhandene zu verteilen.

Es sei "kein großer Wurf" gelungen, seufzte Hermann-Josef Anton von der CDU . Ihm (wie auch der FDP und den Piraten) missfallen die vielen Restriktionen, allerdings gestand Anton auch unumwunden ein, "dass wir nicht wissen, wie man es hätte besser machen können".

Den Bebauungsplan beschließt der Stadtrat Saarbrücken vermutlich in seiner Sitzung am Dienstag, 13. Oktober, als Satzung.

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