Bei Klein ist der Knoten noch nicht ganz geplatzt

Saarbrücken · Der Frauenfußball-Zweitligist 1. FC Saarbrücken erwartet an diesem Sonntag im Kieselhumes-Stadion den 1. FFC Frankfurt II.

 Offensivspielerin Chiara Klein vom 1. FC Saarbrücken soll nach dem Willen von Trainer Taifour Diane mehr Verantwortung übernehmen. Foto: Schlichter

Offensivspielerin Chiara Klein vom 1. FC Saarbrücken soll nach dem Willen von Trainer Taifour Diane mehr Verantwortung übernehmen. Foto: Schlichter

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Sie ist schnell. Auf dem Platz und neben dem Platz. In Blau-Schwarz und bald auch in Uniform. Denn sobald Chiara Klein in wenigen Monaten ihr Abitur abgeschlossen hat, beginnt die Außenstürmerin des Frauenfußball-Zweitligisten 1. FC Saarbrücken ihre Ausbildung zur Polizistin. Die 19-Jährige wird Teil der Sportfördergruppe, sodass Klein weiterhin am Training und Spielbetrieb teilnehmen kann.

"Derzeit gibt es bei mir nur Schule und Fußball, das ist alles sehr anstrengend für mich. Da bleibt nicht viel Zeit für etwas anderes", sagt Klein. Ihre fußballerischen Merkmale sind Geschwindigkeit und Schussgewalt. Gerade im schnellen Umschaltspiel kann die 19-Jährige über die Außenbahn dem Gegner wehtun. "Rechts oder links, sie kann in der Offensive beides spielen", erklärt Trainer Taifour Diane. Er ergänzt, dass er von seiner Spielerin nicht nur Vorlagen erwartet: "Ich denke, im modernen Fußball gibt es keine reinen Außenspielerinnen mehr, die nur vorbereiten. Sie soll schon selbst torgefährlich sein. Das üben wir im Training. Chiara kann mit rechts und links den Abschluss suchen und noch torgefährlicher werden."

In der laufenden Saison hat Klein zwei Tore erzielt. Wobei diese Spielzeit keine einfache ist. Der FCS kämpft als Tabellenneunter gegen den Abstieg. "Wir spielen ja nicht schlecht. Wenn man jedoch immer eine gute Leistung abruft und trotzdem ohne Punkte dasteht, ist das halt schon blöd. Es gab Saisons, die waren schöner als diese jetzt", erzählt Klein, die seit 2014 für die FCS-Frauen spielt. Oft hat man den Eindruck, dass bei der Stürmerin nicht vollends der Knoten geplatzt ist, sie nicht ihr gesamtes Potenzial abrufen kann: "Ich glaube, das dauert noch ein bisschen. Es gibt Spiele, bei denen ich denke, jetzt platzt der Knoten, weil alles irgendwie klappt und ich Dinge machen kann, die nicht jeder macht. Dann klappt es im nächsten Spiel nicht mehr. Ich muss einfach dahinterbleiben."

Vielleicht wird bei Klein im Heimspiel im Kieselhumes-Stadion an diesem Sonntag um 14 Uhr gegen den Tabellensiebten 1. FFC Frankfurt II der Knoten platzen. Ihr Trainer hätte nichts dagegen, wenn die 19-Jährige den nächsten Schritt machen würde. "Sie ist schon lange dabei. Ich erwarte schon, dass sie mehr Verantwortung übernimmt. Das fehlt uns in der Mannschaft. Das ist auch ein Grund, weshalb wir keine Stabilität in unseren Leistungen haben. Da fehlen ein, zwei, die die Mannschaft führen und die Sache in die Hand nehmen", sagt Diane, der Lisa Mayer (Kreuzbandriss), Sarah Franz (Aufbautraining), Jacqueline De Backer (muskuläre Probleme) und eventuell auch die angeschlagenen Lena Ripperger und Lena Lattwein ersetzen muss.

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