Sorge um Busfahrer und Fahrgäste

Saarbrücken · Donnerstag voriger Woche: Eine Busfahrerin will einen Fahrschein kontrollieren. Sie wird daraufhin beschimpft und mit Orangensaft übergossen. Das ist einer von vielen Fällen, die die Saarbahn GmbH über zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen nachdenken lassen.

 Busfahrer sorgen dafür, dass Menschen mobil sind. Ihre Arbeit ist schwieriger geworden, weil einige wenige Fahrgäste zu Gewalt neigen. Foto: Becker & Bredel

Busfahrer sorgen dafür, dass Menschen mobil sind. Ihre Arbeit ist schwieriger geworden, weil einige wenige Fahrgäste zu Gewalt neigen. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Peter Edlinger neigt nicht zu vorschnellen und überzogenen Reaktionen. Die Art und Weise, wie sich der Saarbahn-Geschäftsführer jüngst zu Wort meldete, unterstreicht daher den Ernst der Lage.

"Mit großer Sorge", teilte Edlinger mit, "beobachten wir die Häufung von tätlichen Angriffen auf unser Fahrpersonal. Dagegen müssen und werden wir Maßnahmen ergreifen." Es sei zu "vermehrten gewalttätigen Angriffe auf das Fahrpersonal des Saarbrücker Verkehrsbetriebes" gekommen.

Innerhalb der zurückliegenden Woche gab es nach Informationen der Saarbahn-Pressestelle "drei tätliche Übergriffe"- zuletzt am späten Donnerstagabend, als, wie das Unternehmen mitteilt, "eine Busfahrerin bei der Kontrolle der Fahrscheine verbal attackiert und schließlich mit Orangensaft überschüttet wurde".

"Pöbeleien und Beleidigungen gehören mittlerweile leider zum Alltag der Bus- und Stadtbahnfahrer", sagt Edlinger. Die "erhöhte Gewaltbereitschaft" einiger weniger Fahrgäste sei jedoch besorgniserregend und stelle zudem eine große psychische Belastung dar - nicht nur für die 255 Fahrerinnen und Fahrer der Saarbahn und der Busse, auch für die Fahrgäste sei das schwierig. Dies gelte auch für Kontrolleure, die ebenfalls in der vorigen Woche Opfer tätlicher Angriffe waren.

Gewalt gegen Busfahrer ist kein Problem, das speziell für Saarbrücken gilt. Bundesweit kommt es zu Übergriffen auf Fahrer und Kontrolleure.

Das Unternehmen müsse darauf intensiver reagieren. "Wir prüfen bereits die Möglichkeit, externe professionelle Sicherheitskräfte für Kontrollen einzusetzen. Darüber hinaus müssen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch intensiver auf derartige Situationen, etwa durch spezielle Schulungen vorbereiten", kündigt Edlinger an.

Schon jetzt gebe es in allen Bahnen und fast allen Bussen der Saarbahn Kameraüberwachung auch zur Prävention von Straftaten. "Die Sicherheit unserer Kunden und unserer Mitarbeiter hat für uns absolute Priorität", versichert Edlinger. Die Saarbahn bringe alle Vorfälle zur Anzeige und spreche zum Schutz ihrer Fahrgäste und Mitarbeiter gegenüber den Tätern ein Hausverbot in ihren Zügen und Bussen aus. Das heißt: Diese Personen dürfen die Fahrzeuge der Saarbahn nicht mehr betreten.

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