Spaß am Sport schweißt zusammen

Saarbrücken · Gemeinsam rudern bei Wind und Wetter: Das macht den Senioren des Ruderclubs Saar und der Rudergesellschaft Undine viel Freude. Deshalb frönen sie ihrem Lieblingssport auch gerne im Winter.

 Der „Freundschafts-Achter“ von links: Steuermann Max Sordon (15 Jahre), Schlagmann Götz Bylda, Erhart Linsen, Jürgen Franzmann, Johann Reusch, Eike Wolff, Rolf Gatz, Otto Schäfer und Roland Boettcher. Foto: Heiko Lehmann

Der „Freundschafts-Achter“ von links: Steuermann Max Sordon (15 Jahre), Schlagmann Götz Bylda, Erhart Linsen, Jürgen Franzmann, Johann Reusch, Eike Wolff, Rolf Gatz, Otto Schäfer und Roland Boettcher. Foto: Heiko Lehmann

Foto: Heiko Lehmann

Eigentlich wollen sie nur rudern. Doch was in den vergangenen 20 Jahren aus dem Saarbrücker "Freundschafts-Achter" des Ruderclubs Saar und der Rudergesellschaft Undine entstanden ist, hat längst Kultstatus. Jeden Freitag um 15.30 Uhr legen die Senioren mit ihrem Achter an der Undine ab und rudern 15 Kilometer von der Bismarckbrücke zur Güdinger Schleuse und wieder zurück. So auch am vergangenen Freitag, als beim Start bereits Spaziergänger an der Saar stehen blieben, winkten und den Ruderern aufmunternde Worte zuriefen. Auf der Saar kann es dann schon mal abenteuerlich werden, wie die Ruderer aus ihrer 20jährigen Achter-Erfahrung berichten. "Im Winter haben wir schon mal einen kleinen Hund gerettet, der ins Wasser gerutscht war. Ich habe ihn bis ans Ufer in meiner Jacke einquartiert", erzählt Schlagmann Götz Bylda.

Rudern im Winter, macht das Spaß? "Wer bei dichtem Schneefall und Windstille noch nicht gerudert ist, der hat definitiv etwas verpasst", sagt der Schlagmann. Nur bei Hochwasser und Eis bleiben die Boote in der Halle, ansonsten geht es jeden Freitag aufs Wasser. 17 Senioren umfasst das Team für den Achter, der so gut wie immer unterschiedlich besetzt ist. "Wenn wir mehr als acht Leute sind, dann packen wir noch einen Zweier oder Vierer aus, Boote haben wir genug", sagt Erhart Linsen, für den Rudern auch eine Lebensphilosophie beinhaltet. "Es ist nicht ganz einfach, in einem Achter immer den richtigen Ruderschlag auszuführen. Aber bereits beim nächsten Schlag hat man wieder die Möglichkeit, alles zu korrigieren", sagt Linsen.

Mit 85 Jahren ist Otto Schäfer einer der ältesten Ruderer in Saarbrücken und zudem Mitglied der Erstbesatzung des Achters aus dem Jahr 1995. "Ich hatte früher unglaubliche Rückenprobleme und mein Arzt wollte mir schon ein Korsett verpassen. Seit ich rudere, habe ich keine Rückenprobleme mehr", erzählt Schäfer. An Ruderwettkämpfen haben die Saarbrücker Achter-Jungs längst kein Interesse mehr. Viel mehr zählt der Spaß. "Wenn uns vorbeiziehende Schulklassen zuwinken oder Mütter fragen, ob sie ihren Kleinen mal zu uns ins Boot setzen dürfen, um ein Foto zu machen, dann macht das viel mehr Spaß, als um die Wette zu fahren", sagt Götz Bylda.

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