Regionalverbandschef Gillo (SPD) kritisiert Brandschutz an Schulen

Saarbrücken · Nachdem der Präsident der Saar-Architektenkammer, Alexander Schwehm, „überzogene Brandschutzauflagen“ kritisiert hatte, äußert nun auch Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) seinen Unmut: „Der Brandschutz erstickt die Schulkultur.“

Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD ) fordert neue Regelungen für den Brandschutz an Schulen. Die in den vergangenen Jahren verschärften Brandschutzbestimmungen führten an den Schulen zu teilweise absurden Situationen, sagte Gillo gestern. Wegen der hohen Anforderungen der Saar-Versammlungsstättenverordnung dürften Tage der offenen Tür, Abiturfeiern oder Musicalaufführungen an vielen Schulen eigentlich gar nicht stattfinden.

Gillo schlägt vor, sich am Beispiel Bayern zu orientieren: Dort sehe die Versammlungsstättenverordnung eine Ausnahmeregelung vor. Statt allgemeine Vorschriften anzuwenden, werde dort bei einzelnen Veranstaltungen eine individuelle Prüfung durchgeführt, wie sich die Räume schnell und sicher evakuieren lassen. Auch in der saarländischen Landesbauordnung habe diese Ausnahmeregelung früher mal dringestanden, sei aber vor einigen Jahren gestrichen worden.

"Eine solche Regelung würde uns und unseren Schulen das Leben enorm erleichtern", sagte Gillo. Dabei gehe es nicht darum, generell den Brandschutz aufzulockern: "Wir reden nicht über die Abschaffung von notwendigen Fluchtwegen, zweiten Fluchttreppen oder Brandschutztüren." Doch man müsse über eine sinnvolle Regelung nachdenken, damit die Schulen weiterhin ihre Rolle "als kulturelle Bildungszentren" wahrnehmen können, so der Regionalverbandsdirektor.

Vor kurzem hatte der Präsident der saarländischen Architektenkammer, Alexander Schwehm, gefordert, in den zwölf kommunalen Baubehörden Brandschutz-Sachverständige einzustellen (die SZ berichtete).

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