Staatsanwalt ermittelt offiziell in Affäre um die Steuerfahndung

Saarbrücken · In der Affäre um Unregelmäßigkeiten und gravierende Schlamperei bei der Steuerfahndung hat die Staatsanwaltschaft Saarbrücken jetzt ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren „gegen eine namentlich bekannte Person“ eingeleitet. Dies teilte die stellvertretende Pressesprecherin Viktoria Hänel gestern auf Anfrage unserer Zeitung mit.

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Foto: Arne Dedert (dpa)

Gleichzeitig dauerten die angeordneten Überprüfungen der in unserer Zeitung bereits ausführlich geschilderten Vorgänge weiter an. Gegen wen und wegen welcher Vorwürfe genau offiziell ermittelt wird, wollte Hänel "aus ermittlungstaktischen Gründen" nicht sagen. Aus dem Umfeld der Steuerfahndung war in diesem Zusammenhang zu hören, deren ehemaliger Leiter sei wegen möglicher Aktenunterdrückung und eventueller Strafvereitelung ins Visier der Ermittler geraten.

Hänel machte dazu keine Angaben. Sie teilte weiter mit, die Staatsanwaltschaft wisse bislang nicht, wessen Kontodaten bei der Credit Suisse unter den von der Steuerfahndung erst mit jahrelanger Verspätung bearbeiteten 359 Fällen waren. Diese Daten stammen - wie berichtet - von einer Steuer-CD, die Rheinland-Pfalz angekauft hatte.

Unter den bei der Steuerfahndung verschwunden Ermittlungsakten sind nach Angaben der Sprecherin zwei Aktenstücke der Staatsanwaltschaft. Davon existierten keine Zweitakten. Eine der "außer Kontrolle geratene Akten" betreffe ein Ermittlungsverfahren gegen "eine namentlich bekannte Person".

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