FCS II gibt Führung aus der Hand

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken II hatte im Oberliga-Derby gegen den SV Röchling Völklingen den Sieg vor Augen, führte 2:0 – kassierte aber noch zwei Gegentore. Grund für das Remis war die schlechte Chancenverwertung.

 Die Völklinger Sammer Mozain, Pascal Stelletta und Sebastian Pecka (v. l.) feiern den Ausgleichstreffer. Der FCS hat eine 2:0-Führung nicht behaupten können. Foto: Merl

Die Völklinger Sammer Mozain, Pascal Stelletta und Sebastian Pecka (v. l.) feiern den Ausgleichstreffer. Der FCS hat eine 2:0-Führung nicht behaupten können. Foto: Merl

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Wenn zwei nicht ganz sattelfeste Abwehrreihen auf zwei starke Offensivreihen treffen, erleben die Zuschauer meistens ein spektakuläres Fußballspiel. Das Oberliga-Derby zwischen dem 1. FC Saarbrücken II und dem SV Röchling Völklingen entwickelte sich unter diesem Vorsatz am Sonntag zu solch einem Spektakel, das lediglich aufgrund der Abschlussschwäche beider Teams "nur" 2:2 (1:0) endete. Dabei hätten sowohl die Gäste aus Völklingen als auch die Hausherren vom FCS als Sieger vom Platz gehen können.

Zu Beginn machte Völklingen mächtig Druck und hatte schon nach zehn Minuten zwei große Möglichkeiten. Doch Mersad Mehmedovic vergab jeweils leichtfertig. "Wir müssen lernen, aus unseren Chancen endlich auch mal Tore zu machen", haderte Teamkollege Sammer Mozain. Da der Treffer aber nicht fiel, gelang es dem FCS nach einer Viertelstunde, sich aus der Völklinger Umklammerung zu befreien. Godmer Mabouba und Martin Forkel hatten die ersten guten Chancen für die Gastgeber. Nach zwei weiteren guten Gelegenheiten nutzte Mabouba ein schönes Zuspiel von Dominic Altmeier zur 1:0-Führung für Saarbrücken (31. Minute). Kurz vor der Pause überschlugen sich die Ereignisse: Erst scheiterte Torschütze Mabouba mit einem wuchtigen Kopfball an der Latte, im Gegenzug tauchte Artur Schneider frei vor FCS-Torwart Michael Gadomsky auf. Doch offensichtlich überkam den Ex-Saarbrücker bei seinem ersten Einsatz gegen seine alten Kollegen Heimweh, denn auch er vergab kläglich.

Nach der Pause ging es weiter munter hin und her. Völklingens Trainer Günter Erhardt versuchte, mit drei frühen Wechseln die Wende einzuleiten. Er brachte Andelo Srzentic, Sebastian Pecka und Yannick Nonnweiler für Mersad Mehmedovic, Fatih Hasim Günes und Artur Schneider. In der 58. Minute hatten die mitgereisten Gästefans zum ersten Mal den Torschrei auf den Lippen, doch Gadomsky rettete nach einem Kopfball von Michael Ogrodniczek überragend auf der Linie. Nur vier Minuten später staubte Mabouba nach einer Doppelchance der Saarbrücker zum 2:0 ab. "Danach hatten wir zahlreiche Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden", ärgerte sich FCS-Trainer Bernd Eichmann. Die Größte verweigerte der Schiedsrichter den Gastgebern, als Doppeltorschütze Mabouba im Strafraum elfmeterreif gefoult wurde.

Erhardt zog seine letzte Option und beorderte Innenverteidiger Mozain nach vorne. Dadurch bekam das Angriffsspiel der Gäste deutlich mehr Schwung. Eine Viertelstunde vor dem Ende brachte Athanasios Noutsos die Völklinger mit einem wuchtigen Freistoß wieder ins Spiel zurück. Zwei Minuten später stand Pascal Stelletta nach einem strammen Mozain-Schuss goldrichtig und erzielte den Endstand.

Bis zum Schlusspfiff hatten beide Teams weitere gute Chancen auf den Sieg, doch vor allem dank FCS-Schlussmann Gadomsky blieb es beim Unentschieden. Aufgrund der deutlichen Leistungssteigerung gegenüber den vergangenen Spielen sah Saarbrückens Johan Talamona aber die positive Seite der Partie: "Wir haben gezeigt, dass wir noch nicht tot sind." Gästetrainer Erhard traf mit seinem Fazit den Nagel auf den Kopf: "Beide Mannschaften müssen das Spiel unter der Rubrik ‚verpasste Möglichkeiten abhaken."

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