Wie Flüchtlingshilfe Früchte trägt

Saarbrücken · Menschen, die Krieg und Verfolgung aus der Heimat trieben, wollen – und müssen – sich im Saarland ein neues Leben aufbauen. Das ist auch eine Herausforderung für jene, die ihnen hier dabei helfen.

 Ehrenamtliche aus der Region holten sich in Sulzbach Anregungen für die Arbeit mit Flüchtlingen. Foto: Stephan Franz

Ehrenamtliche aus der Region holten sich in Sulzbach Anregungen für die Arbeit mit Flüchtlingen. Foto: Stephan Franz

Foto: Stephan Franz

Um Flüchtlinge kümmern sich im Saarland vor allem Ehrenamtliche. Viele seit Monaten, andere sogar seit Jahren. Das hat viele Facetten. Die Helfer nehmen Anteil am Leben der Flüchtlinge, sehen, was Flucht, Krieg, Folter angerichtet haben.

Die Berichte der Ehrenamtlichen über ihre Arbeit sind überwiegend getragen von erfüllten und beglückenden Begegnungen mit Menschen aus anderen Ländern, aber auch vom Frust im Umgang mit Behörden und nach Abschiebungen. Doch können auch die Erwartungen der Ehrenamtlichen an die Flüchtlinge oder an sich selbst zu hoch sein.

Zu tun hat das damit, dass Helfer nicht dazu kommen, mit anderen über die Arbeit mit Flüchtlingen zu reden. So fehlen vielen, die sich für diese Menschen einsetzen, die Berichte über gelungene Aktivitäten, vermissen Aktivisten den Austausch von Informationen.

Der Caritasverband Saarbrücken und Umgebung und die Dekanate Völklingen und Saarbrücken hatten deshalb Ehrenamtliche zu einem Workshop eingeladen.

Er sollte es den Helfern ermöglichen, mit anderen aus der Flüchtlingsarbeit ins Gespräch kommen und gelungene Projekte und Arbeitsansätze in der Flüchtlingshilfe kennenzulernen. Rund 20 Ehrenamtliche aus Helfernetzen kamen nach Sulzbach in die "Tante Anna", einen Treffpunkt der Generationen. Susanne und Michael Heidrich vom Hilfenetzwerk Riegelsberg erläuterten, wie sie sich einbringen.

Als Vertreterin der Flüchtlingshilfe in Schiffweiler berichtete Brigitte Philippi über ihre Erfahrungen. Ulrike Goebel und Christoph Morgen stellten den Begegnungstreff Köllerbach mit seinen regelmäßigen Angeboten vor.

Die Runde war sich einig, dass alle Mitarbeiter in der Flüchtlingshilfe mit großem Elan und Freude an ihre Aufgabe herangehen und dass sie viel Zeit und vor allem Herzblut in ihre Arbeit stecken. Damit das so bleibt, soll es weitere Treffen wie in Sulzbach geben.

Es tue gut, von den Aktivitäten und Ideen anderer Initiativen zu erfahren und an gelungenen Beispielen und Erfahrungen teilzuhaben. Oft sei es hilfreich, Ideen und Vorhaben anhand der vielfältigen Erfahrungen anderer Mitstreiter zu überprüfen und deren Wissen zu nutzen.

Die Teilnehmer beschlossen, sich zukünftig besser zu vernetzen, und wünschen sich weitere Treffen und Schulungen. Die Ansprechpartner beim Saarbrücker Caritasverband und in den Dekanaten Saarbrücken und Völklingen wollen diesen Wunsch aufgreifen und darauf im nächsten Jahr mit weiteren Veranstaltungen reagieren.

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