Social Bots spielen im Land keine Rolle

Saarbrücken · Nach Ansicht aller fünf Fraktionen im Landtag werden für die kommende Landtagswahl im März 2017 sogenannte Social Bots keine Rolle spielen. Social Bots sind kleine Programme, mit denen massenhaft Einträge bei Diensten wie Twitter oder Facebook automatisch generiert werden können, die so aussehen wie Posts von menschlichen Nutzern. Im US-Wahlkampf werden von den Kandidaten Donald Trump und Hillary Clinton Social Bots eingesetzt, die ihre Positionen unterstützen.

Von Linken, Grünen, SPD und CDU gab es gestern ein klares Nein zu einem Einsatz dieser Software-Roboter. Grünen-Chef Hubert Ulrich sprach von einer Manipulation der Wähler. CDU-Fraktionschef Tobias Hans nannte es "unlauter", Nutzern vorzuspielen, als kommuniziere dort eine echte Person. Linke und SPD betonten, sich persönlich der politischen Diskussion stellen zu müssen.

Piraten-Fraktionschef Michael Hilberer nannte die Forderung der CDU-Saar, auf die Meinungsroboter zu verzichten, "bigott". "Social Bots sind sehr teuer. Niemand im Saarland würde dafür Geld ausgeben", sagte er. Jedoch könne in fünf Jahren die Situation eine andere sein. Social Bots könnten sinnvoll eingesetzt werden, etwa indem sie in den Netzwerken die Wahlprogramme der Parteien erläuterten. Die neue Technologie solle daher nicht von vornherein verdammt werden, so Hilberer.

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