Mit einem guten Gefühl ins neue Jahr

Saarbrücken · Beim 42. Internationalen Silvesterlauf sorgte Daniel Kemoi für den zehnten kenianischen Sieg der vergangenen elf Auflagen. Knapp dahinter folgten Tobias Blum und Steffen Justus sowie die 1300 übrigen Starter beim Spektakel im Saarbrücker Stadtwald.

 Klirrende Kälte und schöne Blicke erwarteten die 1300 Starter am Samstag beim 42. Saarbrücker Silvesterlauf. Fotos: Thomas Wieck

Klirrende Kälte und schöne Blicke erwarteten die 1300 Starter am Samstag beim 42. Saarbrücker Silvesterlauf. Fotos: Thomas Wieck

Kurz vor der 30-Minuten-Marke hat das Warten im Zielbereich ein Ende: Hinter dem Führungsauto rückt der Schnellste der 1000 im Hauptlauf gestarteten Athleten ins Blickfeld, bahnt sich die letzten Meter ins Leichtathletik-Stadion an der Saarbrücker Sportschule, wo trotz klirrender Kälte viele Besucher den Sieger beim 42. Bank-1-Saar-Silvesterlauf mit Beifall empfangen. Es ist ein schon gewohntes Bild, das sie zu sehen bekommen: Die Läufer aus Kenia sind erneut nicht zu schlagen. Um 14.30 Uhr passiert Daniel Kemoi die Linie und macht den nächsten afrikanischen Triumph beim Traditionslauf der LSG Saarbrücken-Sulzbachtal perfekt. Der 30-Jährige bewältigt die zehn Kilometer durch den Stadtwald in 30:27 Minuten - der elfte Sieg in Folge für einen Sportler vom schwarzen Kontinent, zehn Mal davon kam der Gewinner aus Kenia.

Angesichts der Dominanz darf sich Tobias Blum umso mehr freuen, als er nur 20 Sekunden hinter Kemoi die letzten Meter abspult. Unter großem Applaus überquert der 21-Jährige aus Dudweiler in 30:50 Minuten als Zweiter den Zielstrich - Blum lächelt, ist mit der Leistung zufrieden: "Damit kann ich sehr gut leben. Am Anfang dachte ich: Oh leck, gehen die vorne ab. Ich bin froh, dass ich mich noch mal rankämpfen konnte. Und die Zeit ist richtig gut."

Vom Start weg hatte Kemoi mächtig auf die Tube gedrückt. Nur Steffen Justus ging das Tempo des Kenianers anfangs mit, dann zollte der Spitzentriathlet Tribut. "Ich habe mich auf den ersten Kilometern etwas verzockt, indem ich mit dem Kenianer mitlief. Als Tobi aufschloss, konnten wir den Abstand gut halten, haben uns ein wenig abgewechselt. Nach sechs Kilometern war der Ofen dann aus", sagte Justus, der dasselbe Resultat wie 2011 und 2015 einfuhr. "Ich glaube, den dritten Platz habe ich abonniert - drei Mal gestartet, drei Mal Dritter", bilanzierte der 34-Jährige. Blum indes fand während des Laufs immer besser seinen Rhythmus, zum ersten saarländischen Sieg seit 1989, als Alfred Knickenberg gewann, sollte es jedoch nicht reichen.

Gleiches galt bei den Frauen: Dort lag Kemois Landsfrau Betty Chepkwony nach Rang zwei im Vorjahr diesmal ganz vorne (35:18). Dahinter freute sich Martina Schumacher vom LC Rehlingen über ihren starken zweiten Platz: "Ich bin selbst davon überrascht. Die Strecke war wie immer sehr wellig. Ich bin zwar zum lebendigen Eisblock mutiert, aber das war für mich ein sehr schöner Jahresabschluss", sagte die 40-Jährige, die auf knüppelhartem Geläuf 38:33 Minuten benötigte.

Zum erhofften Rekord von über 1500 Läufern reichte es trotz der guten Bedingungen nicht: Etwa 1300 trotzten in vier Läufen der Kälte. Die meisten Starter stellte die LAG Saarbrücken mit 58 Läufern, gefolgt von den französischen Clubs CAN Saargemünd (53) und Freyming-Merlebach AC (35). Insgesamt kamen rund 30 Prozent der Läufer aus Frankreich. Viele dürften nach der Zielankunft ähnlich wie Steffi Mayer (30) aus Zweibrücken empfunden haben: "Jetzt stellt sich so langsam das gute Gefühl ein. So kann man jetzt mit einem guten Gewissen ins neue Jahr starten."

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