Für Christel Müller aus Tholey ist der verkaufsoffene Sonntag eine gute Gelegenheit, in ihre alte Heimatstadt zurückzukehren. "Ich komme immer wieder gerne hier her", sagt sie. Müller ist mit ihrem Lebenspartner Wolfgang Fink unterwegs und mit der Bahn angereist. "Wir nehmen fast immer die öffentlichen Verkehrsmittel", sagt Fink. "Das ist für uns einfacher, als mit dem Auto so weit zu fahren und dann auf Parkplatzsuche zu gehen." Für Jörg Formery aus Klarenthal sind die geöffneten Geschäfte ein Glücksfall. "Wir fahren morgen in Urlaub und brauchten Reisedaten aus dem Internet. Da gestern unser Router kaputt gegangen ist, haben wir die Gelegenheit genutzt und uns auf die Schnelle einen neuen besorgt." Auch die Geschäftsleute sind guter Dinge. Obwohl sie arbeiten muss, lässt sich Verkäuferin Donalda Tamulyte nicht die gute Laune verderben. "Da wir heute nur fünf Stunden geöffnet haben, muss ich natürlich bis zum bitteren Ende bleiben. Ich denke aber, dass wir viel zu tun haben werden, dass die Zeit wie im Flug vergeht."

Auch Simon Witold muss seinen freien Sonntag opfern, geht die Sache aber humorvoll an. "Der Betrieb in der Stadt ist da. Weil die Karstadtpassage geschlossen hat, erwarten wir zusätzliche Besucher. Sollte der Umsatz trotzdem nicht stimmen, war das Wetter vermutlich zu schön zum Einkaufen", sagt Witold. Polizeioberkommissar Thomas Rehlinger ist ebenfalls im Dienst. Unter dem Motto "Miteinander in Saarbrücken" betreibt die Kontaktpolizei in Zusammenarbeit mit der Stadt Saarbrücken und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) einen Infostand zum Thema "Radfahren in der Fußgängerzone". Ziel der Aktion sei es, die Radfahrer zu sensibilisieren, so Rehlinger. Deshalb greift er sich vorbeifahrende Fahrradfahrer heraus und spricht mit ihnen. "Der verkaufsoffene Sonntag bietet sich dafür natürlich an", sagt Rehlinger. "Gerade heute haben wir in der Bahnhofstraße sehr starken Fußgängerverkehr. Da dringt man leichter zu den Radfahrern durch."