SPD-Fraktionschef ist gegen neue „Tunneleuphorie“

Saarbrücken · Peter Bauer, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, warnt die Bauverwaltung vor einer neuen "Tunneleuphorie" und mahnt eine Konzentration der Kräfte auf die anstehenden Projekte an. "Die erste Runde der Diskussion um die Stadtautobahn hat uns viel Geld, viel Zeit und viele Nerven gekostet." Dabei bleibe der Autobahntunnel eine faszinierende Vision. "Der Hauptgrund für das Scheitern ist für mich, dass der Bund als Eigentümer der Autobahn nie wirkliches Interesse an dem Projekt hatte und ihn alle Kraftanstrengungen von Stadt und Land nie wirklich gejuckt haben. Die Wiederauflage der Tunneldiskussion macht nur Sinn, wenn der Bund sich eindeutig zu dem Projekt bekennt und Verantwortung übernimmt", sagt Bauer. Ein erster Schritt sei, dass Bund und Land nun bereit sind, sich den Verkehrsproblemen der Stadt zuzuwenden. "Ich warne ausdrücklich davor, dass sich unsere Bauverwaltung nun wieder in die Tunnel-Vision stürzt und dabei die Probleme, die vor den Füßen liegen, aus den Augen verliert. Die Fertigstellung des Pflasters in der Bahnhofstraße und am St. Johanner Markt und die Sanierung der Wilhelm-Heinrich-Brücke sind überfällig", meint der Fraktionsvorsitzende. Hinzu kommen die vielen sinnvollen Maßnahmen im Verkehrsentwicklungsplan. Diese Projekte führten zu mehr Lebensqualität. "Wenn dann noch ein wenig Zeit für die Tunneldiskussion bleibt, gerne. Aber bitte nicht umgekehrt." Die Landesregierung hatte angekündigt, sie wolle die "Vorplanung" für den Tunnel wieder aufnehmen, um herauszufinden, ob der Tunnel verkehrstechnisch Sinn mache (die SZ berichtete).

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