Rüpel war dümmer als die Polizei erlaubt

Saarbrücken · In Frankreich musste er schon den Führerschein abgeben, in Deutschland wurde er nun mit verdecktem Kennzeichen „geblitzt“, dennoch ermittelte die Polizei den jungen Fahrer, der wohl bewusst provozieren wollte.

Auf mächtigen Ärger mit der deutschen Justiz muss sich ein 22-jähriger Franzose einrichten. Der Mann von der Atlantikküste bekommt demnächst die teuerste Post seines Lebens.

Die Polizeiinspektion Alt-Saarbrücken fasste am Freitag zusammen, was geschehen ist oder besser, was der Unbelehrbare verursacht hat: Der junge Mann passierte in seinem Auto am 27. November 2016 um 4.25 Uhr die mit Blitzersäule kombinierte Ampel an der Einmündung Bergstraße/Jakobstraße in Burbach. Bei Rot, und der Blitzer hielt ihn im Bild fest. Obwohl der Fahrer ja nun wusste, dass dort folgenschwere Fotos drohen, fuhr er um 5.44 Uhr erneut bei Rot. Diesmal hatte er jedoch sein Kennzeichen teilweise abgedeckt, offenbar in der Absicht, eine Identifizierung zu erschweren. Außerdem zeigte er aus dem Auto provokativ den sogenannten "Stinkefinger".

Offenbar war er der Meinung, die Grenze schütze ihn vor der Strafverfolgung. Ein Irrtum, wie sich zeigen sollte. Denn das städtische Ordnungsamt schaltete bei seiner Suche nach dem Ampel-Rüpel die Polizeiinspektion Alt-Saarbrücken ein. Und die hat gute Beziehungen nach Frankreich. Die Ermittler wandten sich an die Gendarmerie in Behren-les-Forbach.

Schnell zeigte sich anhand der passbildscharfen Aufnahmen, wer am Steuer saß. Der Stammkunde der französischen Polizei hat in Frankreich nach mehreren Verstößen bereits den Führerschein eingebüßt. Außerdem gelang es der französischen Gendarmerie, den 22-Jährigen eindeutig über sein Facebook-Profil zu identifizieren.

Neben den Bußgeldverfahren des Saarbrücker Ordnungsamtes für die beiden Rotlichtverstöße in Burbach erwartet den jungen Mann jetzt auch noch strafrechtlicher Ärger wegen Fahren ohne Führerschein und Kennzeichenmissbrauch.

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