Lernen gegen Stress

Saarbrücken · Das steht nicht auf dem Lehrplan in der Schule: Wie man mit Stress besser umgeht, wie man Sozialkompetenz erlernt oder die eigenen Stärken besser einschätzt. Das Projekt „Stark ins Leben“ hilft dabei – und ist offenbar erfolgreich.

 Das Projekt hilft, Stress von Schülern zu mindern. Foto: dpa

Das Projekt hilft, Stress von Schülern zu mindern. Foto: dpa

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Das 2013 gestartete Projekt "Stark ins Leben" soll saarländischen Schülern die Möglichkeit geben, Sozialkompetenz zu trainieren und eigene Stärken und Schwächen zu erkennen. In speziellen Workshops geht es zum Beispiel um den Umgang mit Stress und Methoden, mit deren Hilfe man seine Pläne verwirklichen kann. Nun zogen die Initiatoren, das Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) und die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank Südwest, eine Zwischenbilanz. Und die ist offenbar positiv.

Aktuell nehmen im Saarland zwölf Schulen mit gymnasialen Oberstufen und rund 1000 Schüler an dem Projekt teil, 40 Lehrkräfte wurden vom LPM speziell geschult. Die Teilnehmer seien begeistert, sagt Ottmar Wagner, Leiter des Fachbereichs Erziehen und Unterrichten. Während im Unterricht die Vermittlung von Sachkompetenz im Vordergrund stehe, könne das Projekt die nicht nur im Beruf, sondern auch im Alltag sehr wichtige Sozial- und Selbst-Kompetenz vermitteln. Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD ) ergänzte, dass mit dem praxisnahen Programm Wissen eingeübt werden könne, das nicht zur klassischen Schulausbildung gehöre. "Berufsorientierung muss bei der Persönlichkeit einsetzen", so Commerçon. Nach den positiven Erfahrungen im Saarland nehme nun auch Rheinland-Pfalz mit vier Schulen an dem Projekt teil.

Dem Einwand von Kritikern, warum man bei der Vermittlung der Lebenskompetenzen ausgerechnet auf die Hilfe einer Bank zurückgreift, entgegnet Hans-Jürgen Lüchtenborg, Vorsitzender der Sparda-Bank Südwest: "Wir sind sehr werteorientiert." Die Bank unterstütze mehrere soziale und kulturelle Einrichtungen. Rund 100 000 Euro stellt die Sparda-Bank-Stiftung jährlich für "Stark ins Leben" zur Verfügung.

Bei der Präsentation aller zwölf teilnehmenden Schulen gestern in Saarbrücken konnten diese ihre konkreten Umsetzungen von "Stark ins Leben" vorstellen und sich gegenseitig austauschen. "Spaß, Spiele und Sport" standen so zum Beispiel beim dreitägigen Stress-Bewältigungs-Seminar der Saarbrücker Gesamtschule Rastbachtal im Vordergrund. "Wir haben viel dabei gelernt", berichten etwa Simon und Gianlucca. Auch für Chiron Sheppard vom Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasium in Dillingen war das Angebot sehr hilfreich, seinen Zeitmangel und Stress im Alltag besser zu managen. "Das Feedback war sowohl von den Schülern als auch von den Lehrern sehr positiv", ergänzt Betreuer Michael Müller .

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