Trotz Unfall bleiben die Felsenwege offen

Saarbrücken · Nachdem ein Mann am 9. April von den Felsenwegen in St. Arnual abrutschte und sich schwer verletzte, wird er nun in einer Spezialklinik behandelt. Das hat die Polizei mitgeteilt. Der 53-Jährige könne sich nicht an den Unfall erinnern.

 Die Höhenretter der Berufsfeuerwehr bargen den verunglückten Mann und brachten ihn in die Winterbergklinik. Foto: Becker&Bredel

Die Höhenretter der Berufsfeuerwehr bargen den verunglückten Mann und brachten ihn in die Winterbergklinik. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Als am 9. April ein Spaziergänger auf den Saarbrücker Felsenwegen abstürzte, hatte das für den 53-jährigen Mann schlimme Folgen. Er verletzte sich schwer und musste von der Höhenrettungsgruppe der Saarbrücker Feuerwehr aufwendig geborgen werden. Die Rettungskräfte brachten den Mann in lebensbedrohlichem Zustand in die Winterbergklinik (die SZ berichtete).

Die Saarbrücker Felsenwege und ihre bizarre Schönheit sind das eine. Dass sie auch wirklich gefährlich sein können, wurde durch den Unfall erneut bewusst. Schilder weisen die Wanderer zwar an den Zugängen darauf hin, feste Schuhe zu tragen und nicht zu nah an den Rand der Wege zu gehen. Aber nicht jeder nimmt die Tafeln bewusst wahr. Ein Risiko sind auch die alten Bäume. Weil einige umgestürzt oder Äste gebrochen waren, mussten die Felsenwege in der Vergangenheit immer wieder zeitweise gesperrt werden. Jetzt sind sie aber offen, und die Stadt Saarbrücken sieht keine besondere Gefahr. Bei einer Begehung seien keine Mängel festgestellt worden, erklärt Stadtpressesprecher Thomas Blug: "Wir werden zusätzlich einen externen Gutachter bitten, die Wege auch aus seiner Sicht nochmal abschließend zu bewerten."

Handlungsbedarf sehe die Verwaltung aber nicht, und sie werde auch nicht aus Angst vor etwaigen Unfällen den Zugang zu den Wegen einschränken. Die Verwaltung glaube auch nicht daran, dass der Gutachter zu einem anderen Ergebnis komme, man wolle aber ganz sicher sein. "Die Wanderer können die Wege weiterhin nutzen", sagt Blug.

Der Unfall im April ist für die Polizei zu den Akten gelegt. Polizeisprecher Stephan Laßotta: "Wir haben keine Hinweise auf Fremdverschulden. Der Mann kann sich an den Unfall nicht erinnern und war allein unterwegs. Wir bewerten das als unglücklichen Unfall."

Und wie geht es dem Unfallopfer? "Der Verunglückte hat die Winterbergklinik verlassen, er ist außer Lebensgefahr , wird aber in einer Spezialklinik weiterbehandelt", sagt Laßotta. Die Stadtverwaltung ist über das Ergebnis der Ermittlungen erleichtert, weil die vorhandenen Sicherungen an den Felsenwegen nicht als unzureichend kritisiert wurden.

In den Kommunen erinnert man sich nämlich an den tödlichen Unfall im September 2013 auf einem Premiumwanderweg in Losheim. Mitarbeiter der Gemeinde mussten sich damals vor Gericht wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Dieses Nachspiel wird der Saarbrücker Unfall nicht haben.

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