Opposition fordert für Fechingen verbindliche Lkw-Umleitung

Saarbrücken · Bislang ist die empfohlene Lkw-Umleitung ab dem Neunkircher Kreuz über die A 8 nicht bindend. Die Opposition fordert jedoch genau das, um den Schwerlastverkehr auf der Umleitungsstrecke L 108 zu reduzieren. Bislang ohne Erfolg.

 Schulkinder stehen an einer Bushaltestelle an der Umleitungsstraße An der Heringsmühle in Fechingen.

Schulkinder stehen an einer Bushaltestelle an der Umleitungsstraße An der Heringsmühle in Fechingen.

Foto: Kerstin Leismann

Das vom Verkehrsministerium angekündigte Nachtfahrverbot für Lkw auf der Umleitungsstrecke der Fechinger Talbrücke (L 108) hält die Opposition für unzureichend. "Die Landesregierung hegt offenbar noch immer kein Interesse, die Situation der Anwohner der L 108 und weiterer Straßen, die erheblich durch den Schwerlastverkehr belastet sind, entscheidend zu verbessern", erklärte Grünen-Landeschef Hubert Ulrich gestern. Das geplante Nachtfahrverbot werde zu "keiner deutlichen Entlastung der Anwohner beitragen". Denn die "enorme Geruchs- und Lärmbelästigung" werde tagsüber ja weiter anhalten. Besonders heikel sei die Situation für Kinder auf dem Schulweg. In diesem Zusammenhang verweist Ulrich auf die Aufnahme einer Anwohnerin der Straße An der Heringsmühle in Fechingen. Zu sehen sind Schulkinder, an denen in geringem Abstand ein Lkw vorbeifährt (siehe Foto). Nicht zuletzt deshalb fordern die Grünen seit einiger Zeit, den Transit-Schwerlastverkehr verbindlich ab dem Neunkircher Kreuz auf die A 8 umzuleiten.

Ähnlich argumentiert die Linke. "Auch tagsüber muss der Durchgangs-Schwerlastverkehr unbedingt über andere Strecken von der Flughafenstraße weg umgeleitet werden", erklärte die Linken-Landtagsabgeordnete Dagmar Ensch-Engel . "Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass 2000 Lkw, die zur Zeit immer noch über die Heringsmühle fahren, im dortigen Industriegebiet anliefern", sagte die Politikerin mit Blick auf eine Argumentationslinie von Seiten der SPD-Fraktion . Diese hatte am Mittwoch gemeinsam mit der CDU einen wiederholten Antrag der Grünen zur verbindlichen Umleitung des Schwerlastverkehrs ab dem Neunkircher Kreuz auf die A 8 abgelehnt. Unterstützt wurde der Antrag dagegen von Linken und Piratenpartei . Deren Fraktionschef Michael Hilberer nannte die "ewigen Abwiegelungen der Landesregierung" nicht nachvollziehbar. "Natürlich werden wir keine hundertprozentige Entlastung vom Lkw-Verkehr auf der L 108 hinkriegen. Aber weshalb sollte man nicht versuchen, ihn so weit als möglich zu reduzieren", so Hilberer.

Das Verkehrsministerium nennt eine verbindliche Lkw-Umleitung "nicht praktikabel". Zum einen würde dadurch der örtliche Schwerlast-Zuliefererverkehr nach Rohrbach und St. Ingbert hineingetragen. Die Autobahnausfahrten Rohrbach, St. Ingbert-Mitte und St. Ingbert-West hätten aber gerade den Vorteil, dass diese Orte vom Lkw-Verkehr umgangen würden. Zum anderen sei eine Kombination der Sperrzeichen (Beschränkung für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen) und des Hinweises "Anlieger frei" auf Bundesfernstraßen und Autobahnen nicht möglich.

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