Junge Ideen für mehr Touristen im Land

Saarbrücken · Eine Woche lang haben die Studenten der Schule für Architektur Saar (SAS) Ideen entwickelt, um das Saarland zum Touristenparadies zu machen. Die mal mehr, mal weniger ernsten Konzepte stellten sie nun vor.

 Myriam Werle und Katazyna Rogala zeigen eine lasergeschnittene Stadtansicht, die sie entworfen haben. Foto: Oliver Dietze

Myriam Werle und Katazyna Rogala zeigen eine lasergeschnittene Stadtansicht, die sie entworfen haben. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Statt in Seminaren Theorie zu pauken, haben die Studenten der Schule für Architektur Saar (SAS), die der HTW angehört, das Semester mit praktischen Übungen begonnen. Am Freitag präsentierten sie im Geschäftshaus Kiel unter dem Titel "Côte de la Sarre" die Ergebnisse ihrer Projektwoche zum Thema Tourismus und Baukultur. Die rund 250 jungen Männer und Frauen aller Studienjahre haben sich überlegt, wie Anreize und neue Bauelemente mehr Besucher ins Land locken könnten.

Unter der Leitung von Professor Heiko Lukas hat die Bachelor-Gruppe im dritten Jahr Modelle fiktiver Kulturstätten gebaut: Ausstellungsräume, ein offenes Theater oder eine begehbare Statue. Katharina Funk hat sich für einen Ort zum Tanzen entschieden. Mit ihren Kommilitoninnen Jana Ehrmanntraut und Felicia Wittoesch setzte sie auf eine schräge Architektur und Neon-Effekte. "Es sollte bunt gemischt werden, so, wie die alternative Szene eben", erklärte Funk. Sie ist sich ganz sicher, ein solcher Ort würde sich in Saarbrücken gut machen - zum Beispiel am Osthafen - und mehr junge Leute zum Feiern an die Saar locken.

Die Mischung macht's

"Die Völklinger Hütte ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Kombination von außergewöhnlicher Architektur und einem ausgefallenen Kulturangebot ein richtiger Magnet für Touristen ist", so Professor Lukas. In dieser Hinsicht könnte im Saarland noch mehr passieren, sagte er. Wie die saarländische Landeshauptstadt aussehen würde, wenn plötzlich Scharen von Touristen aus der ganzen Welt zu Gast wären, wollten die Studenten im ersten Semester des Masterstudiums wissen. Dafür fuhren sie Anfang der Woche in eine Stadt, die bereits fest in Touristenhand ist, nach Heidelberg. "Dort gibt es ein Schloss, einen Fluss, eine Brücke und Kneipen. Das bietet Saarbrücken auch", so die scherzhafte Einführung der Gruppe bei der Präsentation.

"Wir haben die Klischees der Touristenstadt auf die Schippe genommen", erklärte Professor Stefan Ochs, der die Gruppe betreute. Daraus entstanden sind neben einer internationalen Anzeigetafel für den hiesigen Flughafen mit Zielen wie New York auch Infobroschüren auf Japanisch und Koreanisch und ein Souvenirladen, der mit manchen in Paris oder Rom konkurrieren könnte. Lyoner, Saarschleife und andere typisch saarländische Motive wurden von der 23-köpfigen Gruppe auf Postkarten, Magneten, T-Shirts und allen möglichen Objekten abgebildet. "Natürlich war das Ganze als Gag gedacht. Aber ich glaube schon, dass lustige saarländische Muster, die sich von den traditionellen Urlaubsmotiven abheben, gut ankommen würden", sagte Studentin Myriam Werle.

Die Projektwoche sollte nicht nur die Kreativität der Studenten entfachen, sondern gilt auch als soziales Projekt. "Vor allem für die Studierenden im ersten Bachelorsemester ist es eine gute Gelegenheit, sich untereinander besser kennenzulernen und sich auch mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut zu machen", sagte Professor Heiko Lukas.

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