SPD fordert mehr Beteiligung von Jugendlichen

Saarbrücken · Wie kann man junge Menschen stärker in politische Prozesse einbinden? Dass das dringend nötig ist, davon ist der Landesjugendring überzeugt. Die SPD-Landtagsfraktion hat nun ein Papier mit Vorschlägen erarbeitet.

Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich für mehr Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ein. Sie müssten stärker in demokratische Prozesse eingebunden werden, sagte der jugendpolitische Sprecher der Fraktion, Sebastian Thul . "In unserer Gesellschaft, die geprägt ist vom demografischen Wandel können wir uns nicht erlauben, an der jungen Generation vorbei zu entscheiden", sagte Thul. Die Fraktion hat ein Positionspapier erarbeitet, in dem sie fordert, das Wahlrecht ab 16 Jahren einzuführen, Schülervertretungen zu fördern und Beschwerde-Anlaufstellen in Jugendeinrichtungen zu etablieren. Außerdem sollten Kinder und Jugendliche bei Vorhaben in Kommunen, die ihre Interessen berühren, verpflichtend beteiligt und neue Wege gefunden werden, um sie an politischen Prozessen stärker zu beteiligen, etwa über digitale Plattformen oder Foren. Zudem müsse Jugendzentren mehr Selbstverwaltung ermöglicht und der Landesjugendring gestärkt werden, heißt es.

"Wahlrecht ab 16 muss kommen"

Der Landesjugendring, ein Netzwerk der Kinder- und Jugendverbände, begrüßt das Vorhaben. Zwar müsse man abwarten, wie viel davon am Ende tatsächlich umgesetzt werde, sagt Geschäftsführer Georg Vogel, doch die einzelnen Punkte seien sinnvoll, etwa das Wahlrecht ab 16. "Das muss kommen", sagt Vogel. Das Interesse der Jugendlichen, sich politisch zu engagieren, sei jedenfalls vorhanden. Tatsächlich bezeichneten sich in der letzten Shell-Jugendstudie aus dem Jahr 2015 41 Prozent der Befragten als politisch interessiert. Im Jahr 2002 waren es noch 30 Prozent gewesen. Allerdings sorgen laut Vogel neben den finanziellen Problemen in den Kommunen auch bürokratische Hürden bei Jugendlichen oft für Verdruss: So dauere es oft mehrere Jahre, bis ihr Engagement, etwa für den Bau eines Jugendzentrums, Erfolge zeitige. Vogel ist überzeugt, dass die Kommunen Kinder und Jugendliche stärker einbinden müssen. Die Parteien und viele ihrer Kommunalpolitiker müssten dafür stärker sensibilisiert werden: "Sonst werden sie Probleme haben, die Jungen im Ort zu halten."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort