Saarbrücker Anwalt will AfD-Spitzenkandidat für Bundestag werden

Saarbrücken · Das Rennen um die Spitzenkandidatur der saarländischen AfD für die Bundestagswahl im Herbst 2017 ist eröffnet. Als erster Bewerber hat der Saarbrücker Jurist Christian Wirth seinen Hut in den Ring geworfen.

"Ich habe mich entschlossen, auf Platz eins der Landesliste für den Deutschen Bundestag zu kandidieren", sagte Wirth auf SZ-Anfrage. Der Fachmann für Arbeits- und Zivilrecht betreibt in Blieskastel eine Anwaltskanzlei. Wirth, der bis 2004 Mitglied der FDP war, bezeichnet sich selbst als "liberal-konservativ".

Der 53-Jährige steht derzeit dem AfD-Landesschiedsgericht vor. Er wird innerparteilich dem Lager der Kritiker des Vorsitzenden Josef Dörr zugerechnet. Nachdem der Bundesvorstand im Frühjahr den Landesverband aufgelöst hatte, berief er Wirth in ein fünfköpfiges Gremium, das den Neuanfang des Landesverbandes organisieren sollte. Die Auflösung wurde später jedoch vom Bundesschiedsgericht gestoppt.

Wirth wird möglicherweise einen Gegenkandidaten bekommen. Seit Wochen wird in der Partei spekuliert, dass Michel Dörr, Sohn des Landesvorsitzenden Josef Dörr, für den Spitzenplatz antreten könnte. Auf Anfrage unserer Zeitung sagte der Studienrat zu dieser Frage lediglich: "Es ist zu früh, irgendeine Aussage dazu zu machen."

Sollte die AfD ihre derzeitigen Umfragewerte verteidigen und im Herbst in Wählerstimmen ummünzen können, wäre ihr im Saarland mindestens ein Bundestagsmandat sicher.

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