Vier Frauen für das Grundgesetz

Saarbrücken · Der Hauberrisser Saal im Rathaus ist immer wieder Ort für interessante, themenbezogene Ausstellungen. In den nächsten Monaten geht es hier etwa um den Fluchtraum Europa und die Mütter des Grundgesetzes.

 Der Hauberrisser Saal im Rathaus. Foto: Stadt

Der Hauberrisser Saal im Rathaus. Foto: Stadt

Foto: Stadt

Viele Menschen kamen einst aus Kalabrien ins Saarland und fanden hier eine neue Heimat. Umgekehrt hat sich auch ihre Herkunftsregion im italienischen Mezzogiorno für Flüchtlinge hervorgetan. Eine große Ausstellung unter dem Titel "Jenseits von Lampedusa - Willkommen in Kalabrien" im Hauberrisser Saal des Saarbrücker Rathauses widmet sich ab 6. Oktober diesen positiven Beispielen der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen in den oft kleinen und armen kalabrischen Gemeinden.

Die Ausstellung ist die zweite der Reihe "Topographien der Menschlichkeit", die der Berliner Verein Netzwerk Courage gegen Fremdenhass e.V. auf Einladung des Saarbrücker Kulturamts im Hauberrisser Saal vorstellt. In einer Ringvorlesung im Rathausfestsaal werden ab dem Beginn des Wintersemesters überdies 13 Professorinnen und Professoren der Saar-Uni das Thema "Fluchtraum Europa aus historischen, soziologischen, literarischen, rechtlichen und kulturwissenschaftlichen Blickwinkeln beleuchten.

Im Saarbrücker Kulturausschuss gab Christel Drawer von der Kontaktstelle Wissenschaft der Landeshauptstadt einen Ausblick auf die weiteren Ausstellungen, die die Saarbrücker in diesem und im nächsten Jahr im Hauberrisser Saal erwartet. So werden vom 16. November bis 16. Dezember "Die Mütter des Grundgesetzes" hier Station machen. Unter diesem Motto präsentiert das Frauenbüro der Stadt in einer Wanderausstellung des Bundesfrauenministeriums die Lebensbilder der vier Politikerinnen Frieda Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel, die durch ihre Mitwirkung an der Gestaltung des Grundgesetzes die Gleichberechtigung der Frauen bewirkten.

Im Januar folgt eine Ausstellung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit beleuchtet. Für das Frühjahr ist eine Ausstellung mit großem Begeleitprogramm zum Wissenschaftsjahr 2016/17 unter dem Thema "Meere und Ozeane" geplant. Das Stadtarchiv bereitet zudem ein Ausstellungsprojekt zum Jubiläum "125 Jahre Öffentlicher Personennahverkehr" vor. Im vierten Quartal 2017 wird eine Ausstellung der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Hauberrisser Saal zu sehen sein. Sie widmet sich der Wehrmachtsjustiz und würdigt Menschen, die sich der Wehrmacht durch Desertion, Kriegsdienstverweigerung entzogen oder auch als Angehörige des Widerstands in besetzten Gebieten verurteilt wurden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort