Saar 05 schlägt Saar 05

Saarbrücken · Gastgeber SV Saar 05 Saarbrücken Jugend hat das bestbesetzte Masters-Qualifikationsturnier der 47 Turniere umfassenden Serie gewonnen. Der Oberligist setzte sich im Finale gegen die eigene Reserve durch.

 Der Moment der Entscheidung: Johannes Britz (hinten) spitzelt den Ball unter Torwart Sascha Segarra-Gil durch und entscheidet das Vereinsduell für die erste Mannschaft von Saar 05. Fotos: Schlichter

Der Moment der Entscheidung: Johannes Britz (hinten) spitzelt den Ball unter Torwart Sascha Segarra-Gil durch und entscheidet das Vereinsduell für die erste Mannschaft von Saar 05. Fotos: Schlichter

Auf dem Feld läuft es in dieser Saison für die Fußballer des Oberligisten SV Saar 05 Saarbrücken bislang mäßig. Doch in der Halle trumpfen die 05er in diesem Winter groß auf. Am späten Dienstagabend gewannen die Schwarz-Weißen bereits ihr drittes Masters-Qualifikationsturnier in der laufenden Runde. Und Saar siegte nicht nur bei irgendeinem Turnier, sondern beim eigenen - und das ist mit 86 Wertungspunkten das höchstdotierte der 47 Veranstaltungen umfassenden Qualifikations-Serie.

Durch die 43 Punkte, die der Oberligist für den Sieg beim Sparda-Bank-Cup erhielt, baute das Team aus der Landeshauptstadt auch seinen Vorsprung an der Spitze der Qualifikations-Tabelle aus. Dort stehen für die 05er satte 135,65 Punkte zu Buche. Der Zweitplatzierte, Saarlandligist SG Lebach-Landsweiler, hat bislang gerade einmal 83,50 Zähler.

Dass Saar 05 beim eigenen Turnier die maximal möglichen 43 Zähler einfuhr, danach hatte es im Halbfinale gar nicht ausgesehen. Denn dort lagen die Saarbrücker gegen Saarlandligist VfB Dillingen vier Minuten vor Schluss mit 1:4 hinten. Das Aus der Gastgeber schien besiegelt. Doch dann zeigten die 05er großen Kampfgeist. Leoluca Diefenbach verkürzte mit einem Doppelschlag auf 3:4. Die Aufholjagd der Hausherren wurde durch eine Gelb-Rote Karte für Johannes Britz eine Minute und 16 Sekunden vor Schluss unsanft gebremst. Die letzten Augenblicke der Begegnung musste Saar 05 in Unterzahl bestreiten. Umso größer war der Jubel, als Lukas Feka wenig später trotzdem zum 4:4 traf. Die Partie ging damit ins Siebenmeterschießen. Dort wurde Saar 05-Torwart Niklas Adam zum Helden, indem er den Strafstoß von Dillingens Yannik Wohlschlegel parierte. Am Ende hieß es 9:8 für den Oberligisten. "Wir waren eigentlich schon weg. In Unterzahl noch den Ausgleich zu machen, war natürlich Wahnsinn", jubelte Saarbrückens Turnier-Organisator Sebastian Britz. Dillingens Pechvogel Wohlschlegel konnte es dagegen nicht fassen. "Wir haben sehr gut gespielt und hätten eigentlich gewinnen müssen. Siebenmeterschießen ist dann halt Lotterie", erklärte er stöhnend.

Die Lotterie Siebenmeterschießen hatte es zuvor auch schon im ersten Halbfinale gegeben. Dort standen sich die beiden Überraschungsteams des Turniers gegenüber. Die zweite Mannschaft von Saar 05 (Landesliga) traf auf den Verbandsligisten FC Rastpfuhl. Hier hieß es am Ende 2:2 - und 5:4 nach Siebenmeterschießen für Saar 05 II. Rastpfuhl konnte sich danach durch ein 7:3 gegen Dillingen immerhin über Rang drei freuen.

Danach traf die Saar 05-Reserve im Endspiel auf die eigene erste Mannschaft - und hielt dank eines überragenden Torhüters Sascha Segarra-Gil lange ein 0:0. Doch Julian Flammann traf nach elf Minuten schließlich doch zum 1:0 für den Favoriten. 60 Sekunden später erzielte Britz das entscheidende 2:0. "Aus sportlicher Sicht war das Turnier durch dieses Finale natürlich ein voller Erfolg. Bei unserer zweiten Mannschaft sind einige in den Spielen über sich hinausgewachsen", freute sich Britz.

 Die Finalisten in trauter Gemeinsamkeit nach dem Turnier.

Die Finalisten in trauter Gemeinsamkeit nach dem Turnier.

Zufrieden war er aber auch mit der Resonanz: Insgesamt kamen 2500 Zuschauer an den vier Turniertagen in die Deckarm-Halle - so viele wie noch nie bei diesem Turnier. Am stimmungsvollsten waren die Fans des mit der U19 angetretenen Regionalligisten 1. FC Saarbrücken . "Sie haben ihr Team toll unterstützt", sagte Britz. Etwa 150 FCS-Anhänger sorgten mit Fahnen und Schlachtgesängen für Stimmung wie im Stadion. Das Vorrundenaus des blau-schwarzen Nachwuchses konnten sie nicht verhindern.

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