Razzia wegen Verdachts der Manipulation von Attesten

Saarbrücken · . Die Polizei hat gestern Privat- und Geschäftsräume in Saarbrücken , Ottweiler, Homburg und Pleidelsheim (Baden-Württemberg) durchsucht. Es ging darum, Beweisstücke zu sichern in einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gewerbs- und bandenmäßigen Urkundenfälschung sowie des Ausstellens und Gebrauchens unrichtiger Gesundheitszeugnisse.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Saarbrücken , Christoph Rebmann, bestätigte entsprechende SZ-Informationen, dass der Verdacht gegen drei Personen bestehe, medizinisch-psychologische Untersuchungen (MPU) manipuliert zu haben. Unter den Beschuldigten befindet sich nach SZ-Informationen der Ex-Grünen-Landtagsabgeordnete Andreas P., der der Partei seit zehn Jahren nicht mehr angehört. P. hat als Mediziner früher selbst eine Praxis in der Saarbrücker Reichsstraße betrieben und war 2011 auch wegen Abrechnungsbetrugs zu drei Jahren und neun Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Tatverdacht bestehe darin, dass der Beschuldigte S., der als "MPU-Vorbereiter" tätig sei, in mehreren Fällen so genannte "Spezialkunden" mit andauerndem Drogen- und Alkoholkonsum gegen die Zahlung hoher Summen zum Abstinenz-Nachweis an eine Begutachtungsstelle in Saarbrücken weitergeleitet habe, erklärte Rebmann.

Dabei seien Haarproben von Dritten eingereicht worden, damit die Zahlenden die zur Wiedererteilung der Fahrerlaubnis erforderlichen positiven MPU-Gutachten erhielten. Der faktische Geschäftsführer der Begutachtungsstelle P. stehe im Verdacht, dies unterstützt zu haben. P. sagte dem SR, er könne sich die Vorwürfe nicht erklären.

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