Saarbahn will pünktlicher werden

Saarbrücken · Beschwerden über den öffentlichen Personennahverkehr in Saarbrücken gab es in letzter Zeit viele. Über die Ziele und Probleme der Saarbahn berichtete Geschäftsführer Andreas Winter am Dienstag den Stadtratsfraktionen.

 Saarbahn-Angestellte helfen Senioren beim Einsteigen in den Bus. Foto: Ines Kirchhoff

Saarbahn-Angestellte helfen Senioren beim Einsteigen in den Bus. Foto: Ines Kirchhoff

Foto: Ines Kirchhoff

"Es ärgert mich, dass viele sagen, der Nahverkehr in Saarbrücken sei schlecht." Das betonte am Dienstag in der Sitzung des Umweltausschusses Andreas Winter , Geschäftsführer der Saarbahn. Er war zu Gast, um die Herausforderungen für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Saarbrücken vorzustellen. Winter machte klar, dass das Angebot der Saarbahn schon gut ist. Dennoch gebe es Punkte, bei denen sich dringend etwas ändern müsse. Als großes Ziel legte Winter fest: Die Kunden müssen zufriedener sein. Bus und Bahn müssen pünktlicher, die Ausfälle weniger werden. Die Fahrgäste dürfen ihre Anschlüsse nicht mehr verpassen. Und bei Störungen muss die Saarbahn ihre Kunden schneller informieren. Das könnte über die digitalen Anzeigetafeln an Haltestellen funktionieren. Von denen gebe es aber noch zu wenig. Ein großes Manko sei das Abo-Center. "Das Finanzamt ist kundenorientierter als unser Abo-Center", sagte Winter dazu. Um das zu verbessern, plane die Saarbahn ein zentrales Kundenzentrum in der Nassauer Straße. Das soll für die Kunden als Anlaufstelle dienen, egal mit welchen Anliegen. Die Verhandlungen laufen noch. Im Dezember entscheide sich, ob der Umzug stattfindet.

Die Fahrgäste seien aber nur zufrieden, wenn sie in Bus und Bahn auch freundlichen Fahrern begegnen. Und damit das der Fall ist, setzt sich die Saarbahn zum Ziel, auch mehr für ihre Mitarbeiter zu tun. "Wir wollen näher an unseren Fahrern dran sein", sagte Winter . Sie haben gute Ideen, aber leider viel zu selten die Gelegenheit, diese auch einzubringen. Deswegen sollen zusätzliche Teamleiter ernannt werden, die als Ansprechpartner für die Fahrer da sein sollen. Ihre Anregungen könnten sie dann aufnehmen und an die Zuständigen weitergeben.

In den nächsten zwei Jahren will das Unternehmen zehn neue Busse einsetzen. Die Fahrzeuge sollen dann alle mit Klimaanlagen und mindestens einer Klappe für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen ausgestattet sein. Das alles kostet aber auch viel Geld. Dazu komme, dass in den nächsten zehn Jahren 28 Stadtbahnen ersetzt werden müssen. Das bedeute für die Saarbahn GmbH , dass sie dafür 140 Millionen Euro aufbringen muss. Dabei könnten die öffentlichen Zuschüsse des Landes für den ÖPNV nach Angaben Winters in den nächsten Jahren gekürzt werden. Außerdem befürchte das Unternehmen, dass durch die abnehmenden Bevölkerungszahlen Einnahmen fehlen könnten.

Optimistisch zeigte sich Winter allerdings im Bezug auf die mögliche Saarbahn-Anbindung nach Forbach (die SZ berichtete). Die Kosten für den Ausbau aufzubringen, sieht er unproblematisch. Er hofft, dass der Bund das Projekt fördert. Es bleibe jedoch die Frage, wer den laufenden Betrieb finanziert.

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