Emotionsgeladenes Wiedersehen

Saarbrücken · Es wird sicherlich ein heißer Tanz für Philipp Mandla und Lukas Feka: Ihr neuer Club Saar 05 Saarbrücken spielt an diesem Samstag bei ihrem Ex-Verein FV Diefflen. Während Mandla mitspielen darf, ist Feka gesperrt.

 Philipp Mandla (rechts) wechselte ebenso wie Lukas Feka in letzter Sekunde vor Ende der Transferfrist nach Saarbrücken. Das sorgte für Ärger. Nun kehrt er mit Saar 05 nach Diefflen zurück. Fotos: Wieck

Philipp Mandla (rechts) wechselte ebenso wie Lukas Feka in letzter Sekunde vor Ende der Transferfrist nach Saarbrücken. Das sorgte für Ärger. Nun kehrt er mit Saar 05 nach Diefflen zurück. Fotos: Wieck

Gut drei Wochen ist es her, als Lukas Feka (19) und Philipp Mandla (21) mit ihrem Wechsel vom Fußball-Oberligisten FV Diefflen zum Ligakonkurrenten Saar 05 Saarbrücken für heftige Diskussionen im Saarfußball sorgten. Weil Saar 05 die beiden Spieler unmittelbar vor Ende der Transferfrist abgeworben und Diefflen erst kurzfristig davon erfahren hatte, kochten die Emotionen hoch. An diesem Samstag um 15.30 Uhr müssen Feka und Mandla mit Saar 05 nach Diefflen. Der Auftritt bei ihrem Ex-Club dürfte für sie ungemütlich werden - wobei nur Mandla spielen darf.

Mandla wollte sich vor dem Spiel nicht zu dem Vereinswechsel kurz vor Toresschluss äußern. "Das ist eigentlich nicht meine Art, und ich weiß auch, was die Leute jetzt von mir denken", sagt dagegen Feka, der nicht spielen darf: "Einerseits kann ich es auch verstehen. Aber die Reaktionen waren schon heftig."

Feka war vor der Saison vom Ligakonkurrenten Röchling Völklingen nach Diefflen gewechselt - wo er nur acht Wochen blieb, um gleich zum nächsten Verein zu gehen. Weil man in so kurzer Zeit nicht zwei Mal den Club wechseln darf, wurde Feka, der bereits für Saar 05 im Einsatz zwar, vom Saarländischen Fußball-Verband (SFV) wegen "unsportlichem Verhalten" für vier Pflichtspiele gesperrt. Die Sperre tritt erst mit dem Spiel bei seinem Ex-Club in Kraft. Wie der SFV erklärt, mussten erst alle Seiten zu dem erneuten Wechsel gehört werden.

Für Aufsteiger FV Diefflen, der in der Tabelle zehn Plätze vor Regionalliga-Absteiger Saar 05 auf Rang vier steht, stand Feka vor seinem Wechsel in allen fünf Saisonspielen auf dem Feld. "Ich war eigentlich glücklich in Diefflen und habe mir wirklich viele Gedanken gemacht. Dass der FV so gut dasteht, ist eine schöne Momentaufnahme, mit der keiner gerechnet hat", sagt der 19-Jährige. Er erklärt: "Aber ich bin der Meinung, dass ich mich bei Saar 05 mehr in den Fokus spielen kann und dass mehr Leute auf einen aufmerksam werden, wenn man seine Leistung bringt." Denn er habe die Hoffnung auf den Durchbruch ins Profigeschäft nicht aufgegeben.

Die Verantwortlichen beider Vereine sind nach den heftigen Reaktionen zu dem Abwerben der Spieler um Sachlichkeit bemüht. "Die ganze Sache ist vier Wochen her. Die Leute, die in den Vereinen entscheiden, haben ein normales Verhältnis zueinander", sagt Saarbrückens Trainer Timon Seibert. Diefflens sportlicher Leiter Ralf Jung erklärt: "Die Sache ist erledigt. Es wird ein interessantes und leidenschaftliches Derby. Wir wünschen uns von den Zuschauern, dass die Wechsel-Thematik dabei nicht einfließt." Das hofft auch FV-Trainer Thomas Hofer, der zum Abgang seiner zwei Stammspieler sagt: "Das gehört zum Geschäft. Für mich ist nur schwierig, dass nicht mit offenen Karten gespielt wurde. Wir wurden letztlich vor vollendete Tatsachen gestellt. Das ist in diesem Geschäft unüblich."

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