Grüne kritisieren Festhalten an Fuchsjagd im Saarland

Saarbrücken · Die Grünen-Landtags-Fraktion wirft der Landesregierung vor, bei der Genehmigung der Fuchsjagd vor dem Druck der Jäger eingeknickt zu sein. Mit der Reform des Jagdgesetzes wurde die Fuchsschonzeit von sechs auf vier Monate reduziert.

Die Regierung teilt in ihrer Antwort auf eine Grünen-Anfrage mit, die flächendeckende Fuchsjagd sei notwendig, um für Menschen gefährliche Infektionskrankheiten wie Tollwut oder Räude einzudämmen. "Diese Antwort ignoriert wissenschaftliche Fakten", sagte Grünen-Fraktionschef Hubert Ulrich . So gelte Deutschland seit 2008 als tollwutfrei, 2013 habe es im Saarland nur zwei Fälle von Fuchsbandwurm gegeben. Auch die Begründung, die Fuchsjagd diene dem Schutz von Hasen und Kaninchen sei fadenscheinig. So seien 2013 im Saarland 118 Hasen und 132 Kaninchen abgeschossen worden. 2013/14 wurden laut Regierung 1907 Füchse geschossen, im Jagdjahr 2014/15 seien es bisher 3089. Dies deute auf eine größere Fuchspopulation hin. "Da geht es eigentlich um Trophäenjagd", glaubt Ulrich. Die Fraktion fordert, dem Beispiel Luxemburgs zu folgen, das die Fuchsjagd für ein Jahr ausgesetzt hat.

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