Bei diesem Verein siegt immer der Teamgeist

Saarbrücken · 40 sportliche Menschen haben Mittwoch für Mittwoch dasselbe Ziel: die Malstatter Turnhalle. Die Flüchtlinge lieben Mannschaftssportarten wie Fußball. Und sie spielen gut. Erfolge wie der jüngste Turniersieg erleichtern das Einleben in der neuen Heimat. Solche Erlebnisse bietet ein Verein, der vor allem die Jugend ansprechen soll.

 Die Mannschaft des Vereins „Weiße Taube“ freut sich über den Gewinn des Integrationspokals. Peter Merkel (grünes T-Shirt) gratuliert dem Vorsitzenden Ivan Druzkov. Foto: Verein

Die Mannschaft des Vereins „Weiße Taube“ freut sich über den Gewinn des Integrationspokals. Peter Merkel (grünes T-Shirt) gratuliert dem Vorsitzenden Ivan Druzkov. Foto: Verein

Foto: Verein

Ein Symbol des Friedens gibt einem Verein zur Eingliederung von Flüchtlingen den Namen, die weiße Taube. Sport soll Menschen zusammenbringen. Übungsleiter Peter Merkel hat mit solchen Angeboten schon seit Jahren im Stadtteil Malstatt gute Erfahrungen gemacht. Seit Januar ist die "Weiße Taube" eingetragener Verein. Ivan Druzkov ist dessen Vorsitzender. Mitmachen kann jeder. Durchschnittlich kommen 40 Sportler mittwochs in die Malstatter Turnhalle. Viele davon sind aus Syrien ins Saarland geflüchtet. Merkel: "Unser Ziel ist es, über mit Sportarten wie Fußball , Volleyball, Badminton und Tischtennis die Gesundheit zu fördern. Wir wollen Toleranz und Zusammenhalt vermitteln und Integrationsarbeit leisten."

Vor allem Mannschaftssportarten seien sehr geeignet, Menschen zu integrieren. Schon der große Fußball-Trainer Sepp Herrberger wusste: "Elf Freunde müsst ihr sein." Auf das neue Leben der Geflüchteten übertragen heiße das: "Nur wer sich auf dem Platz versteht, hat als Mannschaft Erfolg." Merkel geht ins Detail: "Das Vereinsleben und vor allem die Mannschaftssportarten verbinden in der Weißen Taube Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen. Das hilft, Sprachbarrieren zu überwinden und Vorurteile sowie Hemmungen abzubauen. Im ersten Schritt möchten wir unser Sportangebot - insbesondere für die Jugend - ausbauen. Jugendliche können gern vier Mal in der Woche am Vereinstraining teilnehmen." Integration und Nachhaltigkeit seien dabei der rote Faden. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund nirgends so schnell Anschluss finden wie in den Sportvereinen", sagt der erfahrende Übungsleiter. Er stammt aus Kasachstan und lebt schon seit vielen Jahren in Deutschland. Vor allem die jungen Leute liegen ihm am Herzen: "Wir möchten den Jugendlichen die Möglichkeit bieten, auf diesem Wege Gleichaltrige kennen zu lernen, sich mit ihnen auszutauschen und so kulturelle Vielseitigkeit kennenzulernen sowie neue Erfahrungen zu machen. Hieraus sollten Freundschaften entstehen, die ein zukunftsweisendes Miteinander ermöglichen."

Wichtig sei es auch, sportliche Anreize zu setzen. Deshalb spielen Mannschaften aus der Weißen Taube regelmäßig um den monatlich zu gewinnenden Pokal der Integration mit vier bis fünf teilnehmenden Mannschaften. Mehr könnten in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht mitmachen.

Bei der jüngsten Auflage gab es dabei besonderen Grund zur Freude. Denn die Gastgeber haben den Pokal gewonnen. "Zuvor hatte Spartak Pirmasens den Wanderpokal gewonnen. Den haben wir jetzt zurück bei der Weißen Taube." Da kommt die Sommerpause gerade recht. So bleibt der Integrationspokal garantiert bis Anfang September in Malstatt.

Nach der Sommerpause beginnt für die Weiße-Taube-Mitglieder wieder der Trainingsbetrieb. Die Halle steht dem Verein mittwochs zwischen 16 und 22 Uhr zur Verfügung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort