Er ist zweifellos einer der einflussreichsten Politiker im Lande, gehört neben Regierungschefin Annegret Kramp-Karrenbauer zu dem kleinen Zirkel derer, die in der CDU Saar und der Landesregierung den Ton angeben. Der "Quierschder Bub" Klaus Meiser , seit 2009 Chef der CDU-Landtagsfraktion , wird am Freitag, 3. Oktober, 60 Jahre alt.

Jurist Meiser zählt mit seinem SPD-Kollegen Stefan Pauluhn zu den Stabilisatoren der seit 2012 regierenden großen Koalition. Zuvor war das Jamaika-Bündnis (CDU , FDP , Grüne) gescheitert. Stratege und Moderator Meiser, dem Strippenzieher-Qualitäten nachgesagt werden, hatte lange versucht, mit seinem Freund, dem Konzernchef und damaligen FDP-Politiker Hartmut Ostermann , die bundesweit einmalige Dreier-Koalition zu retten.

Seine politische Karriere startete Meiser 1989 in seinem Heimatort Quierschied . Beruflich wirkte er damals als Geschäftsführer der CDU im Landtag. In der früheren CDU-Hochburg Quierschied wurde er Ortsvorsteher und 1992 Bürgermeister. Meisers Popularität bescherte der CDU bei den Kommunalwahlen die Traumquote von 59 Prozent. 1999 zog Meiser in den Landtag ein und wurde Innenminister im ersten Kabinett von Ministerpräsident Peter Müller . Ein Jahr später trat er - wie Ex-Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD ) - wegen einer Finanzaffäre um den 1. FC Saarbrücken zurück. Sein Comeback als Innenminister feierte der Fußballfan und Kapitän der CDU-Kicker vom FC Union 2007. 2009 wechselte er an die Fraktionsspitze.

Familienvater Meiser (zwei Kinder, zwei Enkel) wird in diesem Monat voraussichtlich auch Präsident des Landessportverbandes. Als Landespolitiker hat er sich mit der Kommunalreform eine neue Mammutaufgabe vorgegeben. Sicher ein Signal dafür, dass der CDU-Vizeparteichef nicht ans Aufhören denkt, bei den Wahlen 2017 wieder Verantwortung übernehmen will.