Rohmer, der Meister der Liebesverwirrungen

Saarbrücken · Das Saarbrücker Programmkino Achteinhalb im Nauwieser Viertel bietet in den nächsten Tagen wieder Film-Geschichte und –Geschichten.

 Eine Szene aus Eric Rohmers berühmtem Film-Klassiker „Pauline am Strand“. Foto: Achteinhalb

Eine Szene aus Eric Rohmers berühmtem Film-Klassiker „Pauline am Strand“. Foto: Achteinhalb

Foto: Achteinhalb

Bevor am 19. Januar für eine Woche die Filmbegeisterung in Saarbrücken mit dem Festival Max-Ophüls-Preis ihren Höhepunkt erreicht, startet das Kino Achteinhalb nach der Weihnachtspause ab Donnerstag wieder in sein nicht alltägliches Programm.

Der Kino-Januar im Innenhof des Kultur- und Werkhofs Nauwieser 19 startet mit der hoch gelobten Literaturverfilmung "Molière auf dem Fahrrad": Ein berühmter französischer Fernsehschauspieler plant, Molières "Menschenfeind" fürs Theater zu inszenieren, mit sich selbst in der Titelrolle. Für die Rolle des pragmatischeren Freundes hat er einen einstigen Bühnenstar auserkoren, der der Schauspielerei abgeschworen und sich auf die Île de Ré zurückgezogen hat. Vorstellungen sind am Donnerstag, 8. Januar, 15 und 20 Uhr. Am Freitag, 20 Uhr, läuft der Film im französischen Original ("Alceste à Bicyclette) mit Untertiteln.

In Zusammenarbeit mit der Romanistik der Universität des Saarlandes setzt das Kino Achteinhalb nächste Woche die Hommage an Eric Rohmer fort. Mit "Pauline am Strand - Pauline à la plage" zeigt das Kino gelebte und eingebildete Liebeswirrungen und Liebessehnsüchte, die Rohmer subtil beobachtet. Die 15-jährige Pauline fährt mit ihrer älteren Cousine Marion an die französische Atlantikküste. Schnell werden die beiden ungleichen Mädchen zum Anziehungspunkt für Männer. Während Pauline sich gerne zum ersten Mal verlieben würde, versucht sich die grade geschiedene Marion erneut in Sachen Liebe. "Pauline am Strand" ist wie ein Konzentrat eines französischen Liebesfilms. Es wird wortwitzig und wortgewaltig viel geredet - und das permanent über die Liebe.

Der Film ist im französischen Original mit Untertiteln am Montag, 12., und Dienstag, 13. Januar, jeweils 20 Uhr, zu sehen. Am Montag hält Professorin Patricia Oster-Stierle von der Romanistik der Saar-Uni eine Einführung.

Bevor dann alles dem blauen Ophüls-Fieber verfällt läuft am 12. und 13. Januar noch die politische Satire auf den Kulturbetrieb "Ich will mich nicht künstlich aufregen", eine vergnügliche Vivisektion der Kulturbranche und ihres unbehaglichen Arrangements mit falschen Verhältnissen.

kinoachteinhalb.de

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