Der TVN wird „überfallen“

Saarbrücken · Saarlandliga-Tabellenführer TV Niederwürzbach erlebte im Spitzenspiel am Samstagabend beim Zweiten HSG TVA/ATSV Saarbrücken keinen guten Tag. Beim Gegner passte dagegen vieles: die Defensive, die Tempogegenstöße, und auch Torhüter Florian Schröder hielt beim 29:23-Sieg stark.

 Eric Werle von der HSG TVA/ATSV Saarbrücken steigt gegen den TV Niederwürzbach zum Sprungwurf hoch. TVN-Spieler Julian Ternette (rechts) kommt zu spät und kann nur noch resigniert zuschauen. Am Ende gewann die HSG das Spitzenspiel 29:23. Foto: Klos

Eric Werle von der HSG TVA/ATSV Saarbrücken steigt gegen den TV Niederwürzbach zum Sprungwurf hoch. TVN-Spieler Julian Ternette (rechts) kommt zu spät und kann nur noch resigniert zuschauen. Am Ende gewann die HSG das Spitzenspiel 29:23. Foto: Klos

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"Ich habe heute alles gehalten, was ich halten musste", sagte Florian Schröder, Torhüter der HSG TVA/ATSV Saarbrücken . "Und vielleicht noch zwei oder drei Würfe extra", fügte er verschmitzt hinzu. Auch seiner Leistung hat es die HSG zu verdanken, dass der Tabellenzweite im Spitzenspiel der Handball-Saarlandliga gegen Spitzenreiter TV Niederwürzbach einen Sieg einfuhr. Im letzen Spiel der Hinrunde setzten sich die Gastgeber am vergangenen Samstagabend in der Rastbachtalhalle vor 240 Zuschauern mit 29:23 (15:12) gegen den Tabellenführer durch. "Heute hat die Abwehr ganze Arbeit geleistet. Das macht es mir auch leichter, ein gutes Spiel abzuliefern", erklärte Schröder bescheiden.

Der TVN hat damit an der Tabellenspitze nur noch zwei Zähler Vorsprung. Aus Würzbacher Sicht spielte dabei auch das Haftmittel-Verbot in der Rastbachtalhalle eine Rolle. "Schon beim Aufwärmen mischte sich der Hallenwart der Gastgeber in das Geschehen ein und kassierte Bälle von TVN-Spielern ein, weil seiner Meinung nach diese nicht sauber genug wären. Das sorgte schon zu Beginn der Partie für Unruhe", schreibt der TVN in einer Mitteilung

Der HSG-Sieg war definitiv der Leistung der gesamten Mannschaft zuzuschreiben. Das zeigte sich nicht nur im guten Defensivverhalten. Auch die Torausbeute war gleichmäßig über alle Spieler verteilt. Bester Werfer der Spielgemeinschaft war wie so oft Kapitän Daniel Konrad, der fünf Mal erfolgreich war. Besonders auffällig war vor allem in der ersten Halbzeit Florian Zipfel, der auf der rechten Außenposition agierte und bei seinen Torabschlüssen regelmäßig einen kühlen Kopf bewahrte.

Auch der Saarbrücker Trainer Andreas Birk war naturgemäß sehr zufrieden und lobte: "Heute haben die Jungs alles umgesetzt, was ich von ihnen erwarte. Wir waren bis zur letzen Minute voll da."

Dabei war das Spiel keineswegs ein Selbstläufer. Die Niederwürzbacher ließ den TVA/ATSV nie davonziehen, setzten immer wieder nach. Erst in der 56. Minute konnte die HSG die Führung so weit ausbauen, dass an einen Ausgleich nicht mehr zu denken war. "Die Chancen waren auf jeden Fall da", fand auch TVN-Spieler Maximilian Junius. "Unser Problem heute war die Ausbeute. In den letzen fünf Minuten war dann die Luft raus, und Saarbrücken hat aus unseren Torchancen heraus mehrere Treffer erzielt". "Genau das war heute unser Rezept", erklärte Torwart Schröder. "Diesen Überfall-Handball spielen wir jetzt seit drei Jahren. Und das auch recht erfolgreich." Am Ende feierte der Zweite einen Sieg gegen den Ersten - und der war verdient, da waren sich beide Seiten nach dem Spiel einig. Handball-Saarlandligist SGH St. Ingbert hat das Jahr 2016 mit einem beeindruckenden Sieg abgeschlossen. Der Aufsteiger gewann am Samstag in der Ingobertushalle gegen den TuS Elm-Sprengen deutlich mit 31:20 (16:10) und überwintert auf Tabellenplatz fünf. Vor 100 Zuschauern erspielte sich die SGH schnell eine Drei-Tore-Führung (7:4). Die abstiegsbedrohten Gäste, die sich kürzlich mit dem rumänischen Erstliga-Spieler Adrian Cristescu verstärkt hatten, ließen sich aber zunächst nicht abschütteln. Nach 20 Minuten stand es 8:8.

Doch auch der starke Cristescu (acht Tore) konnte nicht verhindern, dass die SGH dann mächtig aufdrehte. St. Ingbert erzielte acht Tore in zehn Minuten und führte zur Halbzeit mit 16:10. Im zweiten Durchgang mühte sich Elm nach Kräften, konnte gegen den starken St. Ingberter Mittelblock aber nur wenige Akzente setzen. Weil auch der Offensivmotor der SGH zunächst nicht auf Touren kam, stand es nach 40 Minuten erst 19:13. Wie im ersten Durchgang konnte sich die SGH danach steigern.

Elm kam fortan mit dem variablen Spiel der Gastgeber nicht zurecht. St. Ingbert traf aus dem Rückraum, vom Kreis und von den Außen. Spätestens, als die SGH den Vorsprung knapp zehn Minuten vor Schluss auf neun Tore in die Höhe schraubte (28:19), war die Partie entschieden. St. Ingbert blieb in der Schlussphase spielfreudig und feierte zum Jahresabschluss gegen überforderte Gäste einen Kantersieg.

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