Kriminalbeamte fordern eigenen Studiengang für Kripo-Nachwuchs

Saarbrücken · Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) im Saarland fordert einen eigenen Studiengang zur Ausbildung von Kripo-Beamten an der Fachhochschule für Verwaltung in Göttelborn. Dort durchlaufen alle Kommissaranwärter das gleiche dreijährige Studium - unabhängig davon, in welchem Bereich der Polizei sie später eingesetzt werden.

"Um bereits im Vorfeld Anschläge zu verhindern und auch Strukturen des islamistischen Terrornetzwerkes aufzuhellen, bedarf es ausgebildeter Kriminalbeamter insbesondere bei der Staatsschutzabteilung, dem Dezernat Cybercrime, der Waffen- und Sprengstoff-Dienststelle und dem Dezernat für Geldwäsche, um nur einige spezialistische Organisationseinheiten der Kriminalpolizei zu nennen", teilte der BDK-Landesvorsitzende Helge Stoll mit. "Aus unserer Sicht ist es nicht hinnehmbar, dass im Saarland - im Gegensatz zu anderen Bundesländern wie Hessen, Hamburg, Schleswig-Holstein, aber auch dem Bundeskriminalamt - an der Fachhochschule für Verwaltung des Saarlandes kein Studiengang zum Kriminalbeamten angeboten wird." Der derzeit praktizierte Qualifizierungslehrgang zum Kriminalbeamten könne ein spartenspezifisches Studium nicht ersetzen und verlängere unnötigerweise die Ausbildung zum Kriminalbeamten. "Gerade jetzt ist kriminalistische Kompetenz erforderlich", so Stoll.

In der derzeitigen Lage dürfe es keine Denkverbote geben. Die von Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) in Aussicht gestellte Verstärkung der Polizei begrüßte der BDK.

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