Dem Krebs die Stirn bieten

Saarbrücken · 40 000 bis 50 000 Saarländer sind an Krebs erkrankt. Eine Woche lang werden Experten im November die Krankheit aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Saarlandweit sind dazu zahlreiche Veranstaltungen geplant.

Mit der Themenwoche "Leben mit Krebs" wollen das saarländische Gesundheitsministerium und die Saarländische Krebsgesellschaft rund um die Krankheit aufklären. Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU ) und der Vorsitzende der Krebsgesellschaft, Professor Harald Schäfer, bezeichneten Krebs gestern bei der Vorstellung des Programms als "Volkskrankheit". Die Themenwoche findet vom 9. bis 15. November landesweit statt. In dieser Woche bieten Krankenhäuser, Ärztekammer, Vereine und andere Teilnehmer unter anderem Seminare, Vorträge und Informationsveranstaltungen zur Prävention, Behandlung und Rehabilitation von Krebserkrankungen an.

Im Saarland sind nach Angaben des Ministeriums 40 000 bis 50 000 Menschen an Krebs erkrankt. Die Diagnose Krebs trifft saarlandweit jährlich rund 8500 Menschen. Zu den häufigsten Tumorerkrankungen bei Männern zählt Prostatakrebs und bei Frauen Brustkrebs. Beide Geschlechter sind aber auch vielfach von bösartigen Neubildungen des Darms, der Lunge und in letzter Zeit auch vermehrt der Haut betroffen. Schäfer weist darauf hin, dass nach aktuellem Forschungsstand die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, in den nächsten Jahren steigen wird. Allerdings hätten sich die Prognose von Krebspatienten und die Behandlungsmethoden in den vergangenen Jahren auf Grund großer Fortschritte in der Medizin deutlich verbessert. Vor diesem Hintergrund sei es dennoch erforderlich, gesellschafts- und gesundheitspolitische Weichen für die Zukunft zu stellen. Insbesondere soll das komplizierte Geflecht aus Diagnostik, Therapie und Betreuung transparenter gestaltet und über mögliche Behandlungsmethoden besser aufgeklärt werden.

Bei der Behandlung ist mittlerweile eine Vielzahl an unterschiedlichen Akteuren involviert. Zunehmend spielt daher auch die psychosoziale Betreuung eine tragende Rolle bei dem Umgang mit der Diagnose Krebs. "Mit der Erkrankung gehen psychische sowie soziale Belastungen einher und es stellen sich sowohl Fragen zum Umgang mit der Krankheit im Alltag als auch zum Sozialrecht", sagte Gesundheitsministerin Bachmann. Gerade auch weil die Zahl der Langzeitüberlebenden gestiegen ist und die Erkrankungen oft jahrelang dauern, ändere sich der Bedarf an Informationen und Unterstützung. So sei eine wissenschaftliche Erkenntnis, dass sich Sport positiv auf das Wohlbefinden und den Krankheitsverlauf von Krebspatienten auswirkt, so Doris Schwarz-Fedrow, Geschäftsführerin der Saarländischen Krebsgesellschaft.

Wichtig sei auch die soziale Einbettung, da Patienten "über die medizinische Hilfe hinaus Unterstützung bei der Bewältigung von psychischen und sozialen Belastungen benötigen", erklärte Schwarz-Fedrow.

krebs.saarland.de

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