Pascal seit 15 Jahren spurlos verschwunden

Saarbrücken · Vor 15 Jahren verschwand der fünfjährige Pascal aus Saarbrücken-Burbach spurlos. Der Fall entwickelte sich zu einem der spektakulärsten der deutschen Kriminal- und Rechtsgeschichte. Und er bleibt ungelöst.

 Seit 15 Jahren spurlos verschwunden: Pascal. Foto: Polizei

Seit 15 Jahren spurlos verschwunden: Pascal. Foto: Polizei

Foto: Polizei

Es war ein Fall, der bundesweit für Schlagzeilen sorgte - und ein unvorstellbares Schicksal beschrieb: Heute vor 15 Jahren, am 30. September 2001, verschwand der kleine Pascal aus Saarbrücken-Burbach spurlos. Der Junge war damals fünf Jahre alt. Was mit ihm passiert ist, konnte bis heute nicht geklärt werden. Angeblich soll er in der Bierkneipe "Tosa-Klause" an der Hochstraße (das Lokal existiert heute nicht mehr) missbraucht und umgebracht worden sein. Beweisen ließ sich das allerdings nicht. Sicher ist nur eines: Um 16.50 Uhr an jenem Sonntag wurde Pascal zum letzten Mal gesehen, nahe der "Tosa-Klause". Die anschließende groß angelegte Suche nach dem Jungen bleibt erfolglos.

2003 berichtet die Polizei von Hinweisen, wonach der Junge vermutlich Opfer eines Kinderschänderrings geworden sei, mehrere Verdächtige werden gefasst, einige legen Geständnisse ab. Noch im selben Jahr beginnt ein Gerichtsverfahren. Doch nach 147 Verhandlungstagen, mehreren hundert Zeugenvernehmungen und knapp drei Jahren Prozessdauer werden die Angeklagten am 7. September 2007 freigesprochen. Es ist ein Freispruch "dritter Klasse", wie einer der Verteidiger meint. Denn es erscheint dem Gericht durchaus als möglich, dass sich die grausige Tat so abgespielt hat, wie Staatsanwaltschaft und Polizei glauben. Doch: "Es gibt keine zweifelsfreie Überzeugung. Daher gilt: Im Zweifel für den Angeklagten", wie der Vorsitzende Richter betont.

Die Polizei hat die Ermittlungen im Fall des bis heute als vermisst gemeldeten Pascal mittlerweile eingestellt, wie ein Sprecher der SZ mitteilte. Es sei "alles abgearbeitet worden, was an Spuren vorlag". Erst wenn es neue Hinweise gebe, würden die Ermittlungen wieder aufgenommen. Somit wird der Fall Pascal als ein nicht nur unvorstellbares, sondern auch weiterhin ungelöstes Schicksal in Erinnerung bleiben müssen.

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