Polizei fasst Geldautomaten-Knacker

Saarbrücken · Vier Geldautomaten haben zwei Männer alleine im Saarland aufgesprengt, dazu wohl weitere in halb Europa. Nach aufwändigen Ermittlungen nahm die Polizei einen Tatverdächtigen in Frankreich, den anderen in Italien fest.

Die Polizei hat jetzt zwei Männer rumänischer Herkunft verhaftet, die vermutlich für den Aufbruch von vier Geldautomaten im Saarland verantwortlich sind. Den 35 Jahre alten Tatverdächtigen stellte die französische Polizei im kleinen Ort Modane (Savoyen), den 39-Jährigen nahm die italienische Polizei in Turin fest. Wie das saarländische Landespolizeipräsidium gestern mitteilte, sind beide in Haft und sollen bald nach Deutschland ausgeliefert werden.

Den Männern wird zur Last gelegt, von April bis Ende September diesen Jahres Geldautomaten in vier Bankfilialen, alle im Grenzgebiet zu Frankreich gelegen, aufgesprengt zu haben. Insgesamt soll das Duo so einen mittleren sechsstelligen Betrag erbeutet haben. Wieviel exakt, wollte die Polizei nicht mitteilen. Das Doppel schlug in den Sparkassen in Gerlfangen, Lauterbach und Perl sowie in der der Bank 1 Saar in Gersweiler zu. Die Explosionen verwüsteten die Filialen zum Teil schwer. Der Gesamtschaden, den die Räuber verursacht haben, liegt bei über zwei Millionen Euro. Darüber hinaus stehen beide Männer auch im Verdacht, Geldautomaten in Belgien, Österreich und Italien aufgesprengt zu haben. Die Polizei geht davon aus, dass jedes Mal dieselben Täter am Werk waren, weil die Vorgehensweise der Räuber immer gleich gewesen sei. Nach SZ-Informationen leiteten sie ein Gasgemisch in die Automaten und brachten dieses dann zur Explosion. Anschließend nahmen sie die frei gesprengten Geldkassetten mit.

Nach ihrer letzten Aufbruch Ende September in Saarbrücken-Gersweiler, bei der sie dank neuer Sicherheitstechnik nicht an die Geldkassetten gelangen konnten, flüchtete das Duo mit einem gestohlenen Audi A 6 über die französische Grenze. In dem bei Sch{oelig}neck zurückgelassenen Fahrzeug fand die Polizei eine DNA-Spur, anhand derer einer der Verdächtigen identifiziert und dieser bereits am Mittwoch verhaftet werden konnte. Ermittlungen des Dezernats für Eigentumskriminalität in Saarbrücken in Kooperation mit anderen europäischen Sicherheitsbehörden führten zur Identifizierung des zweiten Tatverdächtigen. Bei ihm klickten gestern am Flughafen Turin die Handschellen.

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