Die Preise für Solaranlagen sind deutlich gesunken

Saarbrücken · Experte der Verbraucherzentrale sagt: Vor dem Kauf ist eine sorgfältige Planung wichtig.

 Vor der Investition in Solaranlagen auf dem privaten Dach sollten Hauseigentümer genau rechnen. Foto: Rainer Jensen/dpa

Vor der Investition in Solaranlagen auf dem privaten Dach sollten Hauseigentümer genau rechnen. Foto: Rainer Jensen/dpa

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(red) Strom aus einer privaten Solarstromanlage - das bedeutet Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen und ein gutes Klimagewissen. Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen für die Anlagen in den vergangenen Jahren kontinuierlich verändert. Viele Verbraucher sind daher unsicher, ob sich eine Photovoltaikanlage (PV) noch rentiert. Helmut Pertz, Experte der Energieberatung der Verbraucherzentrale, erläutert die Voraussetzungen für eine lohnende Investition. "Ausgangspunkt für eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist zunächst der Anschaffungspreis der Anlage", erklärt Pertz. "Hier gibt es gute Nachrichten: Solarstromanlagen sind in den vergangenen zwölf Monaten nochmals günstiger geworden." So sind die Großhandelspreise für Solarmodule 2016 um etwa 15 Prozent gesunken. Des Weiteren ist zu klären, wie viel Geld sich mit der Anlage sparen lässt. "Jede einzelne Anlage muss sorgfältig und individuell geplant werden, damit sie zum voraussichtlichen Stromverbrauch passt", betont Pertz. Der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms sei stets die rentablere Variante, da jede selbst genutzte Kilowattstunde PV-Strom nicht beim Stromanbieter gekauft werden muss. In einem typischen Haushalt können zumeist 20 bis 30 Prozent des erzeugten Stroms selbst verbraucht werden. "Dieser Anteil lässt sich deutlich erhöhen, wenn die Anlage mit einem Batteriespeicher ausgestattet wird", ergänzt Pertz. "Mit dem Speicher steht auch nachts oder an wolkigen Tagen Sonnenstrom zur Verfügung".

Die Preise für Batteriespeicher seien 2016 ebenfalls gesunken. Zudem gebe es für Photovoltaik anlagen mit Batteriespeicher zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschuss bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Den Tilgungszuschuss könne auch erhalten, wer bei einer bereits vorhandenen Solaranlage einen Batteriespeicher nachrüstet. Dennochsollte immer im Einzelfall geprüft werden, ob sich der Kauf eines Speichers lohnt.

Ein weiterer Faktor, ob sich eine Solaranlage rentiert, ist der Verdienst durch den nicht selbst verbrauchten Strom. Die Vergütung für den ins Netz eingespeisten Strom liegt im Februar bei 12,3 Cent pro Kilowattstunde für Anlagen bis 10 Kilowatt. Im ersten Halbjahr 2017 darf sogar mit einer leichten Erhöhung der Vergütung gerechnet werden. Ob eine Photovoltaikanlage sinnvoll realisiert werden kann, hänge von den Standortgegebenheiten ab. Vor der Anschaffung sollte daher geprüft werden, ob die Dachfläche in Bezug auf Ausrichtung, Neigung und Tragfähigkeit überhaupt geeignet ist. Eine ausführliche Beratung sowie eine Einschätzung zur Wirtschaftlichkeit gibt es bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale.

Bei allen Fragen zum effizienten Einsatz von Energie in privaten Haushalten hilft die Verbraucherzentrale. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei.

Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de . Die unabhängige Energieberatung wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Ein Termin zur Beratung kann vereinbart werden unter der kostenlosen bundesweiten Hotline (0800) 8 09 80 24 00 oder direkt in den Beratungsstützpunkten. In Saarbrücken sind die Beratungen bei der Verbraucherzentrale im Haus der Beratung, Trierer Straße 22. Anmeldung unter Telefon (0681) 5 00 89 15.

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