Neue Label-Pflicht für Holzheizungen

Saarbrücken · Neue Kennzeichnung seit 1. April. Effizienzklassen ähnlich wie bei Elektrogeräten. Verbraucherzentrale gibt Auskunft.

 Die meisten Holzpelletkessel kommen vermutlich in die Klasse A+, sagt Experte Helmut Pertz von der Verbraucherzentrale. Foto: tchara/fotolia.com

Die meisten Holzpelletkessel kommen vermutlich in die Klasse A+, sagt Experte Helmut Pertz von der Verbraucherzentrale. Foto: tchara/fotolia.com

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Auch Holzheizungen müssen seit 1. April eine Kennzeichnung über ihren Energieverbrauch, kurz EU-Label, tragen. Helmut Pertz, Experte der Energieberatung der Verbraucherzentrale, erläutert Inhalt und Aussagekraft des Etiketts: Ziel der entsprechenden EU-Richtlinie ist es, Verbraucher besser über den Energieverbrauch verschiedener Geräte und Systeme zu informieren und so allmählich die Energieeffizienz der auf dem Markt verfügbaren Geräte zu erhöhen. Seit 1. April dieses Jahres wird die Kennzeichnung nun auch für neue Holzpellet-, Hackschnitzel und Scheitholzkessel - die sogenannten Festbrennstoffkessel - Pflicht. "Theoretisch sind auch Kohleheizungen betroffen", erklärt Helmut Pertz, "die spielen in der Praxis aber keine Rolle".

Das Label weist die von Elektrogeräten bekannte Einteilung in verschiedene Effizienzklassen auf, die auf einer Farbskala von grün bis rot abgetragen werden. Wie bei Elektrogeräten gilt: Je grüner, desto effizienter. Bezeichnet werden die Klassen mit Buchstaben-Codes von A++ bis G. "Die meisten Holzpelletkessel kommen vermutlich in die Klasse A+", erwartet Helmut Pertz. "Ist es ein Brennwertkessel, kann auch A++ erreicht werden. Sogenannte Verbundanalagen - kombiniert mit einer Solaranlage - erreichen jeweils die nächstbessere Klasse." Anders als bei Elektrogeräten dient das Label also nicht in erster Linie dazu, Geräte verschiedener Hersteller zu vergleichen, sondern bewertet die Effizienz verschiedener Heizkesseltypen. Holzpelletkessel haben deshalb regelmäßig eine bessere Effizienzklasse als Öl- oder Gaskessel. Verbindlichen Aufschluss über die zu erwartenden Heizkosten liefert das Label dennoch nicht, so Pertz: "Die Heizung muss zum Gebäude und den Bewohnern passen. Und auch der effizienteste Heizkessel kann nicht sparsam arbeiten, wenn Rohrsystem oder Regelung nicht in Ordnung sind."

Der Experte fasst zusammen: "Das Label ersetzt kein Gesamtkonzept für das Haus. Am besten holen sich Verbraucher, die ihre Heizung erneuern wollen, unabhängige Beratung." Bei Fragen zum effizienten Einsatz von Energie in privaten Haushalten hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei.

Zum Thema:

Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de . Die unabhängige Energieberatung wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Termine zur persönlichen Beratung können unter Tel. (0800) 8 09 80 24 00 (kostenfrei) oder direkt bei den Beratungsstützpunkten vereinbart werden. In Saarbrücken finden die Beratungen bei der Verbraucherzentrale im Haus der Beratung, Trierer Straße 22, statt. Anmeldung unter Tel. (06 81) 5 00 89 15. In Völklingen finden die Energieberatungen im Alten Rathaus statt. Anmeldung unter Tel. (0 68 98) 13 25 97.

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