Die Saar erstarrt zu Eis

Saarbrücken · An vielen Stellen der Saar zeigen sich Eisschollen, teils ist der Fluss zugefroren. Menschen sollten aber der Versuchung widerstehen, die Eisflächen zu betreten: Zu groß ist die Gefahr des Einbrechens.

 Den Möwen ist es erlaubt: Sie dürfen die zugefrorene Saar, hier in Saarbrücken in der Nähe des Theaterschiffs, betreten. Foto: Oliver Dietze

Den Möwen ist es erlaubt: Sie dürfen die zugefrorene Saar, hier in Saarbrücken in der Nähe des Theaterschiffs, betreten. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Still und starr ruht die Saar - zumindest in Saarbrücken . Denn dort zeichnet sich aktuell ein seltenes Bild: Aufgrund der anhaltenden Minusgrade ziert zurzeit eine Eisfläche den Fluss. Zum letzten Mal war die Saar 2012 komplett zugefroren, erinnert sich Elisabeth Richrath vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Saarbrücken . Damals legte der Frost den Schiffsverkehr auf der Saar zu großen Teilen lahm.

Ganz so schlimm ist es aktuell noch nicht. "Im unteren Bereich haben wir noch keine Probleme", erklärt Richrath und meint damit den Bereich, in dem der Großteil der Güterschiffe verkehrt, also von Fenne und Dillingen aus Richtung Mosel. Zwar gebe es ein bisschen Treibeis, aber die Schiffe brächen die im Entstehen begriffenen Eisflächen auch immer wieder auf. Einzig die sogenannten Schwimmpoller in den Schleusen sind zurzeit nicht einsatzfähig, ergänzt sie. Dies sei jedoch kein Problem, da die Poller, welche zum Festmachen der Schiffe in den Schleusenanlagen dienen, arretiert werden könnten. Das sei zwar etwas umständlicher als normal, aber "kein Problem".

Anders ist das Bild in der sogenannten Stauhaltung Saarbrücken , also zwischen der Staustufe Saarbrücken in Gersweiler und der Schleuse Güdingen. "Es kann kein Schiff fahren", beschreibt Richrath die Situation. Allerdings werde dieser Bereich überwiegend von Freizeitfahrern und einem Fahrgastschiff genutzt. Für diese sei das Befahren der Saar in den Wintermonaten aber ohnehin nicht so attraktiv, ergänzt Richrath.

Wer seine Freizeit auf dem Eis verbringen will, sollte sich allerdings von der Saar fernhalten. Die Eisfläche dort misst nach Auskunft von Richrath fünf bis sieben Zentimeter und darf auf keinen Fall betreten werden. Dasselbe gilt für die meisten Gewässer im Saarland. Weder die Seen und Weiher in Saarbrücken noch der Würzbacher Weiher oder der Losheimer Stausee werden offiziell freigegeben. Auch die Polizei in Völklingen warnt vor dem Betreten von Eisflächen. Viele Menschen ließen sich davon aber nicht abhalten. Am Würzbacher Weiher beispielsweise genossen bereits am Wochenende zahlreiche Schlittschuhläufer die dicke Eisfläche .

 1928 sah die Welt noch anders aus: Viele Menschen nutzten die Eisdecke auf der Saar zum Schlittschuhlaufen. Archivfoto: Max Wentz

1928 sah die Welt noch anders aus: Viele Menschen nutzten die Eisdecke auf der Saar zum Schlittschuhlaufen. Archivfoto: Max Wentz

Wer die winterlichen Temperaturen nutzen und unter freiem Himmel Schlittschuh laufen möchte, findet eine Möglichkeit am Bostalsee: Zwar gilt auf dem See selbst ebenfalls "betreten verboten", daneben befindet sich jedoch eine Eislauffläche. Diese ist nach Aussage der Touristeninformation öffentlich zugänglich und bis abends beleuchtet. Ebenfalls verfügbar ist ein Schlittschuhverleih im Sportgeschäft, sodass kurzfristigem Eislaufvergnügen wenig im Wege steht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort