Lebensgefahr droht auf den Eisflächen

Saarbrücken · Die Eisflächen sind viel zu dünn, Erwachsene und Kinder dürfen sie deshalb nicht betreten. Denn die Gefahr ist groß, ins eiskalte Wasser einzubrechen. Falls das doch passiert: Sofort die Feuerwehr alarmieren.

 Thomas Kirsch (links) und Markus Schorr von der Berufsfeuerwehr übten die Rettung mit dem Spinboard. Foto: Becker&Bredel

Thomas Kirsch (links) und Markus Schorr von der Berufsfeuerwehr übten die Rettung mit dem Spinboard. Foto: Becker&Bredel

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Nicht freigegebene Eisflächen dürfen auf keinen Fall betreten werden. Darauf weist die Feuerwehr Saarbrücken hin. Trotz Wintertemperaturen seien viele Eisflächen zu dünn. "Beim Betreten besteht Einbruch- und somit Lebensgefahr . Auch der Frost der vergangenen Tage garantiert nicht, dass die Eisdecke auf Seen oder Flüssen tragfähig ist. Besonders Kinder lassen sich vom glitzernden Eis zu unvorsichtigem Verhalten verleiten. Es dürfen nur Eisflächen betreten werden, die freigegeben sind. Für die Freigabe sind die örtlichen Behörden zuständig", erklärt die Feuerwehr.

Für den sicheren Ausflug gibt sie wichtige Tipps. Bürger sollten erstens unbedingt die örtlichen Warnhinweise ernst nehmen. Eltern müssten die Kinder außerdem über die Gefahren aufklären. Einsame Ausflüge auf das Eis sollten vermieden werden - bei einem Unfall kann es sonst sein, dass niemand Hilfe leisten kann.

Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder schwallweise Wasser auf die Oberfläche tritt: Die Eisfläche nicht betreten. Wer bereits auf dem Eis ist: Flach hinlegen, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen, und zum Ufer robben. Dabei sollten ruckartige Bewegungen möglichst vermieden werden. "Rufen Sie im Unglücksfall sofort über den Notruf 112 Hilfe oder organisieren Sie, dass jemand einen Notruf absetzt. Vor allem bei unübersichtlichem Gelände kann ein Einweiser an einer verabredeten Stelle die Anfahrt der Rettungskräfte erleichtern."

Vorsicht ist nach Angaben der Feuerwehr nicht nur bei fließendem Gewässer, verschneiter Oberfläche und bewachsenem Ufer geboten; auch an Ein- und Ausflüssen kann die Eisdicke plötzlich abnehmen. Vor allem an dunklen Stellen kann das Eis zu dünn sein, hier droht Einbruchgefahr. Das hat schwerwiegende Folgen: In wenigen Minuten in rund vier Grad kaltem Wasser erschlaffen die Muskeln, der Körper erlahmt, die eingebrochene Person geht unter.

Am Mittwoch probte die Feuerwehr den Ernstfall auf der Saar. Die Feuerwehr erklärt: Wer einbricht, sollte versuchen, sich vorsichtig am Eis festzuhalten oder darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann man sich mit Fäusten oder Ellenbogen einen Weg zum Ufer freischlagen. Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen und sich nicht zu weit hinauswagen. Wer sich zum Helfen auf die Eisfläche begibt, sollte dafür eine Unterlage - Leiter, Bretter, Zaun, Hockeyschläger - verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Die Hilfsmittel kann der Helfer der eingebrochenen Person zuschieben. Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage oder Äste machen die Rettung leichter.

Gerettete sollten schnell in warme Decken oder Jacken gehüllt und vorsichtig erwärmt, sie sollten aber nicht mit Schnee abgerieben werden. Warmer Tee wird ihnen guttun. Schließlich sollten die geretteten Personen vom Rettungsdienst untersucht werden.

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